Es ist diese Geschichte einer Ikone die mitschwingt, es ist die Faszination eines Musclecars, es ist diese unglaubliche Performance, dieses pure Sportwagenflair, das mich nicht mehr aus dem Schwärmen kommen lässt. Und wie Unnütz dieses Auto auch für manch einen sein mag, für unglaubliche 44.000 Euro gibt es doch wirklich nichts zu überlegen.
Optik
Der Ford Mustang ist der Inbegriff des Musclecar, da wasche ich den Wagen doch freiwillig per Hand. Diese Flächen! Ja, ein Auto kann auch erotische Züge haben und der Mustang hat reichlich davon.
Meiner Meinung nach könnten die Endrohre jedoch gerne ein Spur größer ausfallen. Und die 19 Zöller sind locker durch 20 Zöller zu ersetzen, aber gut, dass ist jetzt meckern auf hohem Niveau.
Innenraum
Der Ford Mustang mutet auch im Cockpit angenehm an und zeigt sich deutlich wertiger als ich es noch von den amerikanischen Modellen aus der Vergangenheit her kenne. Apropos, importieren gehört der Vergangenheit an, ganz offiziell gibt es den Mustang endlich auch bei uns.
Fahrwerk
Um den Mustang wirklich „auszureiten“, ist fahrerisches Können eine Vorraussetzung, unbestritten. Steht man trotz aktiviertem ESP doch gerne mal quer. Und gerade dieses Spiel mit dem Heck brachte mich immer und immer wieder in Verzückung.
Als Autoblogger (CARWALK – Der Autoblog) kam ich allerdings nur zwei Wochen in den Genuss des Mustang GT, aber in diesen Tagen hatte ich nur ein Dauergrinsen. Ist er doch mit nur einer kleinen Gegenlenkung wieder auf Kurs zu bringen. Zumindest für den geübten Fahrer.
Ist er das nicht, könnte der Überraschungseffekt falsche Konsequenzen nach sich ziehen. Aber denjenigen sei einfach geraten „normal“ durch die Kurve zu fahren und beim Losfahren in einer Abbiegung nicht einfach voll aufs Gas zu gehen und nicht zu sehr einzuschlagen. Der Ford Mustang ist ohne Probleme auch ganz zivil zu fahren, aber er kann eben auch ganz anders. Und das hat bei mir für enormen Fahrspaß gesorgt.
Doch ob erfahren oder nicht, wer nicht die Möglichkeit hat auf der Rennstrecke zu fahren, sollte auf der öffentlichen Straße das ESP wohl eher aktiviert lassen. Denn wer hier den Schalter auf „deaktiviert“ stellt, sollte zumindest die Gabe eines Pferdeflüsters besitzen. Will der Mustang nun wahrlich gebändigt werden.
Lässt man die Zügel locker und aktiviert „Line Lock“, schafft der Mustang bei deaktiviertem ESP ohne jegliche Anstrengung, Schwung holen oder an der Handbremse ziehen, Burnouts und auch Donuts am laufenden Band. Herrlich! Natürlich alles andere als reifenschonend und von „Vernunftmenschen“ als Spielerei abgetan. Doch das „Kreise ziehen“ macht einfach Spaß. Aber man muss im Mustang keine Kreise ziehen um etwas zu erleben, jeder Gasstoß ist eine Freude.
Motor
Während man bei Elektroautos darüber nachdenkt Motorsound künstlich zu generieren, entströmt dem Mustang purer Achtzylinder-Sound. Das Donnergrollen sorgt für elektrisierende Gänsehaut, ein Genuss nicht nur für Autoenthusiasten oder –verrückte wie mich.
Doch dieses Muscle-Car kann nicht nur optisch und akustisch seine Muskeln spielen lassen. Ford holt aus dem 5,0-Liter-Aggregat 421 PS und kommt auf ein Drehmoment von über 500 Nm.
Und während ich einerseits den ersten Gang bis Tempo 90 ausdrehen kann, kann der Ford Mustang aber auch ganz entspannt im fünften Gang bei 30 Stundenkilometer bewegt werden. Und selbst dann, keine Spur von untertourigem Fahren, ein Tritt aufs Gas und er beschleunigt schneller als manch Kleinwagen.
Wie heißt es so schön „Am Ende ist Hubraum eben durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum.“ Und davon hat der Ford Mustang GT einfach reichlich.
Die Vernunft ganz außer Acht lassen darf ich dann ja auch nicht und so noch ein Wort zum Verbrauch. Und hier hat mich der Ford Mustang GT ein weiteres mal überrascht. Bei wirklicher Zurückhaltung tatsächlich mit zehn Liter zu bewegen (aber wer macht das schon), waren es laut Bordcomputer aber selbst im Galopp „nur“ 13 1/2 Liter, hier habe ich durchaus mit 15 Liter und mehr gerechnet, aber weit gefehlt.