Ich fange erstmal mit ein paar positiven Aspekten an, bevor ich meine persönliche Erfahrung mitteile.
--- Pro ---
Das Auto ist in den Unterhalts und Bezinkosten einfach Spottbillig! Bei der Versicherung meiner Mutter als 2. Wagen angemeldet auf 80% habe ich knapp 25 EUro pro Monat gezahlt. Der Verbrauch lag bei mir im Schnitt bei 6 Litern da ich durch meinen Arbeitsweg oft Landstraße und Autobahn gefahren bin.
Ebefalls positiv ist mir das Interieur aufgefallen, nicht wie man es bei einem Auto aus den 90ern erwartet Eckig sondern alles schön rund und aufgeräumt, hat mir wirklich sehr gut gefallen.
--- Con ---
- Hohe REparaturkosten
- lahmer Motor
- Umweltanfällige Karosserie
- wenig platz
Jetzt meine persönliche Erfahrung:
Ich habe meinen Fiesta 2009 zum bestandenen Führschein von meinen Eltern geschenkt bekommen. Damaliger Preis 2200 Euro und hatte knapp 71000 km gelaufen.
Wir haben das Auto bei einem freien Autohandel erworben in grün Metallic. Der Lack war bereits ziemlich runtergekommen, hatte Kratzer und war auch sonst durch schlechte Waschanlagen nicht mehr im super Zustand. Das Auto hatte ein sehr gepflegtes Scheckheft was bis zum Km-Stand in der Anzeige auch lückenlos eingetragen war.
Der Wagen hat laut Aussage des Verkäufers mehrere Jahre stillgelegt, da das Pärchen was ihn vorher besaß das Auto nicht mehr gebraucht hat.
Wir haben ihn also trotz des schlechten äußeren Zustandes gekauft.
Zuerst verlief auch alles ganz unproblematisch, das Auto fuhr ohne groß mucken zu machen, bis auf den Motor der meiner Meinung nach von Anfang an bereits stark klappernde Geräusche gemacht hat, was bei einem Fiesta eigentlich zum Alltag gehört. Doch bei mir war es ziemlich stark worauf ich in eine Werkstatt gefahren bin, das Auto besaß ich zu dem Zeitpunkt knapp 4 Wochen.
In der Werkstatt haben sie dann das Vetilspiel eingestellt, woraufhin das extreme Klappern immernoch nicht beseitigt war (Dieses Problem hat sich jedoch bis zum Ende nicht festellen lassen).
Desweiteren hatte ich dann längere Zeit keine Probleme bis auf eine gebrochene Feder an der Vorderachse und normale Verschleißreperaturen. (Bremse vorne/hinten), Zündkerzen und Glühbirnen.
NAch einem halben Jahr fahrbetrieb jedoch, fing mein persönliches Disaster dann an. Zuerst flog mir bei 120 km/h auf der Autobahn der völlig durchgerostete Auspuff weg, den ich dann ab Kat komplett erneuern durfte (ca. 250 Euro). Was mich nur stutzig gemacht hat das dieser nicht bemängelt wurde, da er beim Kauf TÜV neu bekommen hat. Da es solangsam auf Winter zuging und auch das Wetter bekanntlich schlechter wurde fing das Auto in binnen von wenigen Monaten komplett an zu Rosten der hintere Kotflügel über dem Radkasten war in windeseile nur noch schrott, die Heckklappe war ebenfalls ein Blasenteppich. Die Tankklappe und um den Stutzen war nach dem Winter 2009 sowas von angerostet das ich zeitweise probleme hatte zu tanken.
Am meisten aber hat mir der Motor probleme gemacht. Der Ölverbrauch war enorm pro Monat bis zu 1 Liter. Dann das ständige klappern was meiner Meinung nach zu weiteren Schäden geführt hat.
Der Zahnriemen für die Wasserpumpe musste neu ca. 30 Euro in einer freien Werkstatt. Dann die Wasserpumpe ansich ca. 70 Euro + 60 Euro Einbaukosten.
Vetildeckeldichtung war ebenfalls betroffen.
Nach weiteren Monaten fahrt im Frühjahr 2010 war dann die Zylinderkopfdichtung durch, obwohl ich immer ziemlich entspannt gefahren bin da 50 PS ja allgemein nicht viel reißen und der Motor einfach durchzugsschlapp war, kostenpunkt 400 Euro.
Was bereits anfänglich öfters eintraf war ein defekter Anlasser. Zeitweise gab es 3 Fehlstarts hintereinander, wobei es einfach nur laut krächste und danach nix passierte. Habe ihn dann gegen einen komplett neues Austauschen lasse, kostenpunkt 210 Euro + Einbau.
Des weiteren gabs Probleme mit der Gasannahme. Häufig reagierte das Gaspedal nicht und man konnte nicht mal um 1 Km/h beschleunigen, worauf hin ich auch mehrfach in der Werkstatt war, jedoch nichts gefunden werden konnte.
Zum Winter 2010 begann das Auto dann seltsame Schleifgeräusche aus dem Motorraum von sich zu geben. Km-Laufleistung betrug zu diesem Zeitpunkt knapp 85000 km. Es hörte sich an wie als wenn man etwas metallisches abhobeln würde.
Mein Verdacht, evtl. eine Spannrolle von Zahnriemen.
Doch natürlich war es nicht sowas einfaches. Es stellte sich nach einem viertägigen Werkstattaufenthalt heraus das die Nockenwelle eingelaufen ist. Die Reparaturkosten sollten sich auf knapp 1500 Euro belaufen, da auf dem Schrott so ein teil nicht zu finden war und ein Austauschmotor auch 400 Euro kosten sollte.
Da aber bereits die Karosse ebefalls in einem desaströsen Zustand war, machte mich der Mechaniker darauf aufmerksam das Auto einfach zu verschrotten und mir ein neues zu kaufen, da jeder Cent den ich noch in das Auto investieren würde verschwendet wäre.
Somit endete dann die Fahrt nach 1 1/2 Jahren und etlichen Euros für Reparaturen.
Mein Fazit:
Das Auto ist durch niedrige Kosten für Anfänger zu Empfehlen, allerdings sollte man darauf achten das man nicht so ins Klo greift wie ich. Sicherlich gibt es auch einige die am Ende länger halten und weniger Probleme machen, doch mit Rost hat man am Ende bei jedem Fiesta dieser Baureihe zu kämpfen.
Also Augen auf bei Fiasko Kauf ;)