Erfahrungsbericht Fiat Stilo 1.4 16V (90 PS) von matze19999, Februar 2017
Testbericht Fiat Stilo (2001-2007)
Der Fiat Stilo erschien 2001 als Vertreter der Kompaktklasse und löste seinen Vorgänger Fiat Bravo/Brava ab. Sein Nachfolger hieß ab Anfang 2007 wieder Fiat Bravo. Zuerst gab es lediglich die drei- und fünftürige Variante des Fiat Stilo. Anfang 2003 erschien der „Multiwagon“ getaufte Kombi, den es noch bis 2008 als Neuwagen gab. Auf dieser Basis baute Fiat auch den Stilo „Uproad“, eine leicht hochgesetzte Version mit Offroad-Optik. Konkurrenten des Fiat Stilo sind unter anderem der Mazda3 und der Opel Astra. Testern gefiel der variable Innenraum mit verschiebbarer Rücksitzbank. Auch Platzangebot und Kofferraum (Volumen zwischen 335 und 410 Liter) kamen an. Das Fahrwerk sei jedoch zu weich, die Lenkung zu indirekt. Wenig Zustimmung erhielten die Benzinmotoren, die selbst in der 170-PS-Version als zu schwach gelten. Großes Lob bekamen hingegen die sparsamen und durchzugsstarken Diesel.
Die Sicherheitsausstattung des Fiat Stilo ist nicht komplett. Serienmäßig gibt es Front- und Seitenairbags sowie ein ABS. Den Schleuderschutz ESP und Kopfairbags lieferte Fiat nur für manche Versionen. Im Euro NCAP-Crashtest für die Insassensicherheit erhielt der Fiat Stilo vier von fünf möglichen Sternen.
Fiat bestückt den Stilo größtenteils mit Vierzylindern als Benziner oder Diesel. Im sportlichen Spitzenmodell arbeitet ein Fünfzylinder-Ottomotor mit 170 PS. Die Vierzylinder kommen auf Leistungen zwischen 80 PS und 133 PS, die Diesel geben 80 PS bis 150 PS ab.
In der ADAC-Pannenstatistik liegen alle Jahrgänge des Fiat Stilo immer auf den letzten Plätzen. Die Mängel betreffen fast alle Baugruppen eines Autos. Vor allem in den Baujahren 2002 und 2003 gibt es überdurchschnittlich viele Motorschäden. In Fiat Stilo der Baujahre 2001 und 2002 sind immer auch Getriebeschäden möglich, zudem versagt die Kupplung. Über die gesamte Bauzeit stört das anfällige Motormanagement den Lauf des Aggregats. Die Diesel setzen defekte Luftmengenmesser außer Betrieb. Wegen möglicher Federbeinbrüche und defekter Airbag-Steuerungen startete Fiat zwei Rückrufe. Auch die Lenkung zwang Fiat zum Rückruf, zudem macht die Hydraulik der Servolenkungen aller Baujahre Probleme.
Äußerst düster sieht es bei den Hauptuntersuchungen (HU) aus. Hier fällt der Fiat Stilo unter anderem wegen zu großem Lenkungsspiel, ausgeschlagenen Gelenken an der Vorderachse, Ölverlust am Motor sowie einseitig wirkender Handbremse auf. Der Auspuff ist oft schon nach drei Jahren stark verrostet. Beleuchtung und Wirkung der Fußbremse schneiden bei allen Baujahren überdurchschnittlich schlecht ab im Vergleich zu den übrigen HU-Kandidaten.
Die extrem durstigen Benzinmotoren des Fiat Stilo verbrauchen im Schnitt 8,0 bis 12 l/100 km. Vergleichsweise genügsam geben sich die Diesel mit einem Konsum von 5 bis 7 Litern auf 100 Kilometer.