Gekauft habe ich meinen Marea Anfang 2003 mit 42.000km als gut Gebrauchten Zweijahreswagen. Mittlerwile hat er 225.000km abgespult. Genutzt wurde er hauptsächlich als Langstreckenfahrzeug auf der Autobahn. Da zeigt er auch am deutlichsten seine Talente und Makel. Zum einen ist der laue Durchzug zwischen 100 - 130km/h zu erwähnen. Ursache ist meines Erachtens, der fehlende 6. Gang, da der 4. bei 100km/h schon ausgereizt ist und im 5. das Drehmoment im Turboloch verschwindet. Ab 130km/h bis zur Höchstgeschwindigkeit von 180 kann man sich allerdings nicht beklagen. In diesem Bereich kann man ruhigen Gewissens auf der linken Spur fahren, ohne Angst haben zu müssen, andere zu behindern.
Der Marea ist ein idealer Reisewagen für kleines Geld, auch wenn er nicht ohne Fehl und Tadel ist. Aber die viel gescholtene FIAT-Qualität liegt hier nicht vor. (Mag auch daran liegen, dass die ELX in Barcelona gebaut wurden)
Nun zu den positiven Aspekten:
- durchzugsstarker, langlebiger Motor im Stadtverkehr und auf Landstraßen
- ruhige, aber nicht sportliche Straßenlage
- kein Ölverbrauch
- großzügiges Raumangebot für Fahrer und Beifahrer
- großer, sehr gut nutzbarer Kofferraum
- geringer Verbrauch (bei schlankem Gasfuß 4,5l)
- sehr gute Übersichtlichkeit
- gute Ausstattung (Sitzheizung, gut einstellbare Sitze, Mittelarmlehne, elektrisch verstell- und beiheizbare Außenspiegel, 4 Airbags, Klimaanlage mit manueller Temperaturregelung [heißt bei Fiat wirklich so]...)
negative Merkmale gibt es aber auch:
- ab Autobahntempo sehr lauter Motor
- schwache Lichtausbeute des Abblendlichtes
- nicht kratzfeste Türverkleidungen
- etwas teigige Bremsen
- enger Fond (zumindest wenn vorn ein 1,90m Mensch sitzt)
Besondertheiten:
Als besonderes Merkmal zu erwähnen ist der herunterklappbare Stoßfänger. Dadurch senkt sich nicht nur die Ladekante, auch entsteht dadurch eine ebene Ladefläche. Außerdem kann die Stoßstange auch während der Fahrt unten bleiben, die Heckklappe lässt sich trotzdem schließen. Ist zumindest ein großer Vorteil, wenn man lange Bretter oder Rohre transportieren muss (Biertischgarnituren sind auch möglich).
Eine weitere, aber negative Besonderheit ist der nicht sehr haltbare Luftmassenmesser. Während der bisher gefahrenen Kilometer musste Genannter schon 5 mal gewechselt werden, was dann so um die 250 kostet. (Meistens überlebt er gerade so die Garantiezeit von einem Jahr).
Anzumerken ist auch, dass man bei einem Kauf unbedingt auf lackierte Tütrgriffe und Spiegel achten sollte. Bei den unlackierten wird durch Sonneneinstrahlung die oberste Schicht der Teile regelmäßig spröde und platzt ab. Sieht dann nicht so toll aus.
Mein Fazit:
Als günstiger Lastenträger und von A nach B Bringer war er bisher kein Fehlkauf. Beeindrucken kann man mit ihm aber auch keinen. Wenn regelmäßig an Durchsichten teilnimmt hat man auch lange was von ihm.