Habe den Linea Ende Juni 2008 gekauft.
Ich brauchte ein Ersatz für meinen Brava, von dem ich eigentlich begeistert war.
Ich war überrascht, dass FIAT ein Auto wie den Linea in dieser Autosparte präsentiert, das wirklich so toll daherkommt. Leider liest man nur selten von diesem Auto.
Was mich auch zum kauf bewegt hat, ist dass beim 1.4.T-Jet 16V Motor ESP mit Antischlupfregelung ASR, Motorschleppmomentregelung MSR, Bremsassistent und Anfahrhilfe am Berg serienmäßig ist, sowie 6 Airbags.
Der kleine 1.4 8V Motor (hatte ich mal zur Probefahrt) ist absolut keine Rakete, Was will man von 77PS erwarten. Aber der 120 PS Motor hält was er verspricht. Habe ihn schon einmal ausgefahren und das Tacho ist bis knapp 215 geklettert, und die Geräuschkulisse war angenehm.
Mein Auto habe ich ebenfalls mit einem Autogasantrieb versehen.
Beim preis kann man ebenfalls nicht meckern, ein hübsches Auto, mit vielen serienmäßigen Dingen und ein toller Motor zu einem sensationellen Preis, aber er bleibt wohl ein Geheimtipp.
Negatives an dem Auto ist mir bisher nur wenig aufgefallen, fahre ihn aber auch erst seit Anfang Juli, das Display, das den Tageskilometer, Turboladerstatus, Tankreichweite usw. anzeigt ist, wenn man im hellen unterwegs ist viel zu dunkel. Wenn die Sonne von vorne scheint, oder eigentlich auch aus allen anderen Richtungen kann man das Display nicht ablesen, man muß dann warten bis man im Schatten fährt. Ebenfalls ist mir der Benzintank mit seinen knapp 40 Litern zu klein. Ich fahre zwar jetzt auf Autogas (habe einen 65 Litergastank in der Reserveradmulde), aber wenn man nur auf Benzin fährt heißt das öfter mal zur Tanke. Meine Schwiegereltern finden dass die Ladekante zu hoch ist, ich finde das nicht unbedingt, bin aber auch 190cm groß, aber ich wollte das hier noch mal mitauflisten. Andere negativ Punkte habe ich bis jetzt nicht gefunden.
Der Gesamtpreis lag mit Gasumbau und der Dynamic Ausstattung, sowie Tempomat, Lederlenkrad mit Radiofernbedienung, Metallic,Rückfahrsensoren und Nebelscheinwerfer, Funkfernbedienung mit Kofferraumöffner bei nicht ganz 20.000 Euro.
Bei der Qualität, also die Verarbeitung im Allgemeinen meinte selbst mein Fiat Händler, dass dieser Wagen anders ist, denn die Qualität ist viel besser, seiner Meinung nach liegt das daran, dass das Auto in der Türkei gebaut wird.
So, Zwischenstand bei knapp 11.000km:
Fangen wir mit den Mängeln an, also da war eigentlich nur dass die Spiegel in den Rückspiegelgehäusen locker wurden, wenn man die Tür zugeschlagen hat hat es mächtig gescheppert, der FIAT Mensch hat sie aber wieder festkleben können. Mein Gedanke: Bei der Produktion am Kleber gespart?
Der Motor läuft gut, auch mit Gasantrieb. Habe schon ne Menge Geld gespart. Nur manchmal geht der Wagen aus, wenn der motor noch kalt ist, kann nerven. Spreche das bei der nächsten Inspektion mal an, damit da was getan wird.
Ansonsten ist noch alles super, Wagen sieht dufte aus, Motor zieht und innen funktioniert alles gut.
Dann auf die nächsten 11.000km.
So, ich habe 17.500 km erreicht, Zeit für die erste Inspektion. Da gleich die Gasdurchsicht mitgemacht wurde, kam es natürlich ein wenig teurer als ohne. Aber es gab keine Beanstandungen, neben den Durchsichtarbeiten brauchte nix gemacht werden. Auch so sind mir bis heute keine weiteren Mängel aufgefallen. Ich will es nicht Mangel nennen, aber leicht negativ ist mir aufgefallen, dass es ein wenig eng zu gehen kann, wenn vorne jemand wie ich mit 190cm sitzt und hinter mir jemand der 180cm groß ist, es ging zwar ohne Probleme, aber das ist denke ich mal Personenabhängig, die einen können lange aushalten, andere nicht. Etwas anderes was mir merkwürdig vorkam ist das Verhalten des Displays. Wenn man das Auto aufschließt und die Fahrertüröffnet, erscheint im Display nett das Fiatzeichen. Wenn man dann die Zündung aktiviert erlischt es und die normalen Anzeigen leuchten auf. Jetzt kam es jedoch vor, dass das Fiatsymbol mal gar nicht kam und manchmal länger leuchtete und auch das Kabinenlicht selten verspätet leuchtete. Das kam jedoch alles so selten vor dass mir das eigentlich egal ist. Nach wie vor bin ich super zufrieden und es macht immer noch ordentlich was her und kann im Optik und Stylevergleich locker mit Autos die 10. bis 15.TEUR mehr kosten mithalten.
So, Kilometerstand 26.000. Habe vor einigen Tagen einen Riesenschreck bekommen, nach dem Losfahren bei Minusgraden fing der Wagen an zu ruckeln und ging aus, ein neues Starten war nicht mehr möglich, alle Warnlampen leuchteten, was nun? FIAT Werkstatt angerufen und die schickten einen Abschlepper, erste Schnelldiagnose Motor kaputt. WIE BITTE? Aber dann am nächsten Tag Erleichterung. Aber dennoch eine merkwürdige Nachricht: Wasser dass im Öl war ist gefroren, an einigen Stellen im Motorblock. Wenn ich nicht in die Werkstatt gefahren wäre, dann wäre der Motor wohl gänzlich kaputt gewesen. Die in der Werkstatt haben den Wagen in eine warme Halle gefahren und den Motor an einigen Stellen geöffnet und ihn auch noch mit Fön gewärmt. Ein Tag später war alles wieder in Ordnung. Die Werkstatt verständigte FIAT, um Stellungnahme dazu, da den Mechanikern dieses Problem bis jetzt wohl erst beim Ducato aufgefallen war. Bis jetzt aber noch keine Antwort. Da ich zur Zeit nur Kurzstrecke fahre, kann der Motor sich auch nicht genug erwärmen, aber sowas sollte ja dennoch nicht passieren. Fazit: Motor heile, wieder alles ok, kann aber theoretisch wieder passieren, na ja, ist aber auch ein hartnäckiger Winter. Sonst ist mir nix weiteres Negatives aufgefallen, ein schönes Auto einfach. Dann bis zum nächsten Report.
So, knapp 3 Jahre sind nun vorbei und ich habe ca. 39.500km runter, geschuldet dadurch, dass ich für die Arbeit einen Firmenwagen bekommen habe.
Also kurz gesagt, Linea läuf nach wie vor gut. Allerdings kamen jetzt ein paar Dinge zusammen:
1. An vielen Stellen bildeten sich kleine winzige Rostpunkte an den Türen (hunderte). Jemand von der Werkstatt meinte dass sei auf kleine Metallstückchen zurückzuführen die von Straßenbahnen und/oder Schneepflügen stammen, jeden falls mit Eis und Salz ergibt sich der Rest. Haben mir aber alles in nur 20 Minuten wegpoliert. Keine Spuren mehr übrig. Hätte ich auch selbst hinbekommen aber einerseits nicht so schnell und vor allem nicht kostenlos (Nochmals Dank an die Werkstatt).
2. Ohne Vorwarnung setzte sich die Bremse hinten links fest, als ich dies bemerkt hatte, kam schon Rauch aus der Felge. Also schnell abkühlen lassen und hin zur Werkstatt. Na ja, Verschleiß hieß es, kann man nichts machen, kam vom Winter und so hieß es. Na ja, mußte ja nun mal neu, 250 Euro hat es mich gekostet. Gegen Verschleiß kann man ja nix machen, aber dennoch war ich ein wenig betrübt dass sowas schon nach nicht mal 3 Jahren und keine 40tkm passiert ist.
3. Und kurz nachdem die Bremsen gemacht wurden, störte ein immer lauter werdendes Geräusch das Fahrvergnügen. Es wurde mit der Geschwindigkeit immer lauter. Bei 160km/h kaum noch auszuhalten. Schnell Diagnose vom Mechaniker, Radlagerschaden.
Da jetzt nun die HU und AU fällig war, wurde alles in einem gemacht. Dazu kamen noch die Inspektionen, auch für Autogas. Als ich mein Auto abgeholt habe, wurde mir freudig berichtet, dass es keine Mängel gab. Und der Radlagerschaden hat mich insgesamt nur 80 Euro gekostet. Ansonsten gab es nichts vom TÜV Menschen zu meckern. Und ansonsten, jetzt wo die Bremse und das Radlager wieder heil sind, ist es ein wahrer Fahrspaß mit dem Auto zu fahren.
Bis jetzt Freude, ABER: Kurz nach dem TÜV kam es Schlag auf Schlag. Nach den 3 o.g. Dingen, konnte man von einem auf den anderen Moment nicht mehr den 2ten, den 4ten und den Rückwärtsgang einlegen. Diagnose: Schaltseilschaden. Repariert in der Werkstatt. Dann auf einmal gab es beim Lenken leise knackende Geräusche. Diagnose: Schaden eines Domes vorne links. Da reichte es mir. Ich rief bei FIAT an und verlangte Kulanz (Das Auto hatte zu dem Zeitpunkt gerade einmal 39.800km runter und war keine 3 Jahre alt). Dort sagte man mir, dass ich in die Werkstatt fahren solle und dort einen Kulanzantrag stellen solle (WIESO SOLL ICH BEI EINER WERKSTATT KULANZ BEANTRAGEN???WARUM NICHT BEI FIAT AM TELEFON?). Nach einer Weile wurde mir zugesagt, dass FIAT 40% beim Radlagerschaden übernimmt, beim Schaltseil 50% und im Fall der knackenden Geräusche zusammen mit der Werkstatt 75%. Da der Kulanzbetrag jedoch bei den ersten beiden Punkten unter 100 Euro lag wurde eine Auszahlung bzw. Werkstattguthaben abgelehnt (FRECHHEIT!!!), wenigstens hatte ich beim Knacken 155 Euro bekommen und brauchte "nur" noch 50 Euro dazuzahlen. Jetzt ist alles repariert und bin mit der Werkstatt weiterhin sehr zufrieden, auch mit dem Linea selbst, einfach ein Super Auto mit super Daten und zu einem guten Preis, aber von FIAT bin ich dann doch etwas enttäuscht. Qualität steht wohl dort hinter Quantität.
So, nun hab ich 44tkm runter, also quasi weiterhin nicht viel. Jedoch, knapp 1,5 Monate nach dem letzten Punkt war es wieder soweit. Da ich mich nun nicht mehr über defekte Teile aufrege, war ich relativ gelassen, als mir der Mechaniker, nachdem ich von seltsamen Knirschgeräuschen erzählt habe, die immer zu hören sind, ob nun bei langsamer oder schneller Fahrt, erzählt hat, dass ein Traggelenk defekt sei. Da das Teil nicht direkt bei FIAT bestellt wurde, kam ich inkl. Arbeitslohn auf 130Euro.
Jetzt ist wieder alles in Ordnung. Oder um es mit den Worten meines Mechanikers zu sagen "Jetzt muß es doch mal aufhören".
Es ist nun Februar 2013, und habe jetzt 60.000km auf der Uhr. Jeder Kilometer mit dem Linea machte mir Spaß und war wirklich eine lange Zeit ohne Mängel. Aber dann zur nächsten Inspektion mußten die Bremsen vorne gemacht werden. Bremssteine und Scheiben, mit Lohn knappe 350 Euro. Bei den Bremsen ärger ich mich nicht, ist ja ohne Frage sehr wichtig. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es an meiner Fahrweise lag, dass die Bremsen vorne durch sind. Besser nicht weiter ärgern. Aber knapp eine Woche später mußte ich wieder zu meiner Werkstatt, denn nun meldete der Computer den Defekt der Airbags (?). In der Werkstatt wurde herausgefunden, dass das Airbagsteuergerät kaputt sei. ABER eine Spezialfirma könnte dies reparieren. Na gut, so ließe sich Geld sparen. Gerät also ausbauen lassen hingeschickt und Auto beim Autohaus abgeparkt. Nach fast 4 Wochen (!) rief die Firma an und sagte, sie habe es noch nie mit einem Fiat Linea zutungehabt, daher habe das so lange gedauert (ich dachte mir da: werden beim Punto, Brava oder Linea denn verschiedene Geräte verbaut?), aber sie das Gerät dennoch nicht reparieren können. Das Autohaus hat dann ein neues Gerät besorgt und innerhalb kürzester Zeit verbaut. Danke dem Autohaus, und Danke für nichts der "Spezialfirma". So konnte ich mein Linea endlich nach fast 5 Wochen wieder abholen. Das hat dann 550 Euro gekostet. Nun war aber wieder alles ok.
Was mir allerdings aufgefallen ist, ist dass sehr oft im Winter eine Lampe leuchtet (mit dem dazugehörenden Text im Display) dassein Fehler beim Verriegelungssystem (Alarmanlage/Türzuschluß/Wegfahrsperre) vorliegt. Fährt man nun ein paar Minuten und startet neu, ist der Fehler wieder weg. Woran liegts? Ich kenn das nun schon, aber für Mitfahrer ist das doch sehr verwirrend. So, jetzt erstmal wieder schluß, aber generell sage ich weiterhin, dass mein Linea ein schönes, schnelles und auch nicht zuversteckendes Auto ist.
Ein neues Update: Knapp 3 Wochen nach dem letzten Problem (Airbaggerät) ließ sich der Linea nicht mehr starten. Aber das Anlassergeräusch war mir bekannt, Batterie leer. So kam dann der ADAC, kurz Starthilfe gegeben und der Wagen lief wieder. Aber eine neue Batterie mußte dennoch her. Im Autohaus konnte mir sofort geholfen werden. Leider brach noch eine Halteschraube ab, welche dann aufgebohrt werden mußte. Machte dann zusammen 114 Euro. Nach 5 Jahren kann ja schon mal eine Batterie kaputt sein, aber dennoch.... Auf jeden Fall kommt nicht mehr diese Fehlermeldung mit der Wegfahrsperre, was ich etwas höher beschrieben habe. Schien wohl mit der Batterie zusammen gehangen zuhaben, meinte auch der ADAC Mensch. Das wars erstmal wieder.
Juni 2013/ 64500km Zeit für TÜV. Eigentlich sollte ich mir keine Gedanken machen, denn er ist ja gerade nur 5 Jahre alt, bzw. die letzte Inspektion auch nur 6 Monate her. Also ordentlich gewaschen und weggebracht. Das Ergebniss: Keine Mängel, aber die Original Sommerreifen sind durch. Ich hatte den Vorabend noch selbst gemessen, zwischen 2 bis 4 Milimeter. Reicht doch eigentlich oder? Der TÜV Mensch sah es anders. Jetzt hab ich mir 4 neue besorgt. In 3 Wochen ist Nachkontrolle. Aber so gesehen: Keine Mängel, ein Plus für den Linea.
Es ist Oktober 2013, bzw. 68.241km. Seit Mai gab es ein Brummen das von hinten rechts stammt. Um so schneller man fuhr, umso lauter wurde es. Besonders furchtbar war es bei 90km/h. Mit der Zeit wurde es aber doch noch immer schlimmer. Hab mir schon gedacht dass es ein Radlager sein wird, und richtig. Das Dritte jetzt. Mal sehen wie lange das verbliebene noch durchhält. Sowas hab ich aber bis jetzt mit keinen meiner Autos erlebt, dass die Radlager schon noch so kurzer Zeit durch sind. Gekostet hat mich die ganze Sache knapp 236 Euro. Mal sehen was und vor allem wann das nächste kommt.
So, es ist nun August 2014 und ich habe mich von meinem Linea getrennt. Ich habe mir einen T5 Caravelle neu gekauft, also eine völlig andere Klasse Auto. Verkauft habe ich den Fiat nur weil wir nicht mehr zwei Autos brauchten (Dacia Logan und Linea) und wir außerdem familiär begründet einen größeres Auto haben wollten.
Ich muß sagen es fiel mir schwer den Schlüssel an den Käufer zu übergeben.
Mein Endfazit: Der Linea ist ein schönes, für relativ wenig Geld mit viel toller Ausstattung und sehr leistungsstarkes (nur der 1.4 T-Jet Benziner) Auto. Ich kann ihn weiterempfehlen. Ich persönlich hab leider nur am Anfang bis zur Mitte der Fahrzeit viel Pech gehabt, dass ich auf die Verarbeitung schiebe. Wenn das bei meinem Wagen (einer der allerersten) die Ausnahme war, dann gebe ich dem Linea 85 von 100 Punkten. Explizit bei meinem Linea sind es 70 von 100. Minus sind der Verbrauch und eigentlich nur die enge Kofferraumöffnung.
Ich hoffe mein Beitrag der gute 6 Jahre beinhaltet konnte jemandem helfen.