Der Fiat Bravo macht gleich beim ersten Blick einen guten Eindruck. Das Design wirkt sehr sportlich und trotzdem elegant...
Einleitung :
Aber fangen wir mal von vorne an. Als mir das erste mal der Bravo Schlüssel in die Hand gedrückt wurde, habe ich das Schluchsen bekommen, aus meinen grauenhaften Erfahrungen mit dem grande Punto (Gangschaltung, Leistung, Innenraum), doch ich wurde eines Besseren belehrt. Den ersten Eindruck habe ich ja bereits oben beschrieben, doch im Innenraum wurde ich dann entgültig von meiner voreingenommenheit gegenüber Fiat befreit.
Der Innenraum :
Ein großzügiges Cockpit bietet genügend Platz für Fahrer und beifahrer, das Amaturenbrett kommt in einem geschwungenen, sportlich wirkenden Carbon look daher. Die schalter sind alle übersichtlich platziert und während des Fahrens nicht ablenkend. Im großen und ganzen erweckt der innenraum ein sehr Futuristischen (teils eher kühlen) Eindruck. Gefühle von Gemütlichkeit oder besonderem Komfort kommen so nicht direkt auf. Die Sitze sind meiner Ansicht nach "normaler Durchschnitt", der Seitenhalt ist durchaus ausreichend und der Sitzkomfort ist gut.
Die Qualität ist zudem ausreichend, Klappern tut nur weniges ganz leicht. Im großen und gnazen scheint alles fest zu sitzten, jedoch ist es nicht vergleichbar mit der eines Golf V welcher ja in etwa einer ähnlichen Preisklasse rangiert.
Einziges echtes Manko hier ist das optionale Navigations System mit namen "blueMe". Ich kann jedem von diesem nur abraten, denn die Zieleingabe erfolgt nicht im Auto, sondern vorher am PC und wird dann auf einen mitgelieferten USB Stick gespeichert und später im Auto wiedergegeben.
Motor :
Nach dem ersten Eindruck vom Innenraum, musste nun der Motor zeigen, was er kann. Typisch unruhig wie ein Diesel nunmal ist, sprang er an und offenbarte in der gefahrenen 1,9 JTD Version aussergewöhnlich gute beschleunigungswerte. (ACHTUNG, Ich bin bereits auch einen Benziner Bravo gefahren und dieser fuhr sich nett gesagt wie eine Banane) Der Diesel des Bravo zieht durchgehend gut, durch Turboaufladung und ist subjektiv direkt zu vergleichen mit dem des VW Golf V (1,9 TDI). Auf der Autobahn war die 200er Marke locker zu knacken, hier gab es also kaum etwas zu beanstanden.
Fahrleistungen :
Das Fahrwerk ist, wenn man es beschreiben sollte, weich und trotzdem hart. Es kommt weder ein sehr Sportliches Gefühl auf, noch hat man hier ein "Opel Corsa hin und her schwingen". Durch scharfe Kurven kommt man gut, sollte es aber nicht übertreiben. Die "City" Funktion von Fiat verstehe ich nach wie vor nicht wirklich. Sie macht das eh schon sehr leicht zu drehende Lenkrad temporär nur noch leichter zu drehen und "soll" somit das Fahren (besonders einparken) im Stadtverkehr erleichtern. Für mich Persönlich war die Standartlenkung aber schon weich genug, wer hier Kraft aufwenden muss, der tut mir leid ;)
Sound :
Wie auch in meinen anderen Berichten, gehe ich auch hier auf das Audiosystem des Fahrzeuges ein. Zuerst zum Radio. An sich macht es einen guten und soliden eindruck, nach kurzer eingewöhnungszeit findet man alle Tasten schnell und hat alle nötigen einstellungen getroffen. (Tipp : Bass und Treble leicht anheben). Wenn wie gesagt alle Einstellungen gemacht sind, erwartet einen ein etwas über durchschnitt liegendes Sounderlebnis. Man hat zwar teils "Tock Tock" Bässe dabei, doch ist dies keinesfalls bei allen Songs so. Für den Audio Enthusiasten wird es nicht, doch für den Ottonormal User sicherlich ausreichen.
Wartung :
In unserem Fuhrpark haben wir Autos zwar nur bis 30.000 KM doch, machten die bravo's bis dahin keine großen Probleme. Durchschnittlicher Ölverbrauch und kleine Kratzer (von Kunden nach rückgabe), die wohl der etwas unübersichtlichen bauweise des Mobils zuzuweisen sind waren die einzigen sachen, die evt. aufgefallen sind.
Fazit:
Der Bravo hat mich als Fiat sehr überrascht und ist meiner Meinung nach definitiv einen Blick wert für jeden der eine Alternative zum Golf sucht.