Erfahrungsbericht Fiat Bravo 1.6 16V (103 PS) von stefandill, Januar 2017
Ich hatte dieses Fahrzeug als Neuwagen von 1996-2000. Es war mein 2 Auto. Geschont habe ich es nicht. Top gewartet bekam es doch viel Autobahnfahrten bei jedem Wetter zu schmecken (30000km/Jahr). Die Höchstgeschwindigkeit auf freier Strecke beinahe konstant zu fahren, war für mich mit 25 üblich. Das hat mir mein Bravo anscheinend übel genommen. Teure Werkstattbesuche wegen von vorn bis hinten durchgerosteter Auspuffanlage, gerissenem Abgaskrümmer oder verschlissenen Bremsanlage, kamen leider immer wieder vor. Wie gesagt, trotz penibel eingehaltener Serviceintervalle, gab es schon nach 1Jahr keine normalen Inspektionskosten mehr. Der gefürchtete Anruf aus der Fiatwerkstatt kam immer. Ich glaube, gut 1000 DM waren immer für irgendein Verschleißteil + Stundenlohn + Durchsicht fällig. Viel Geld damals (Auto neu ca. 25000 DM).
Dazu kam, dass es bei Fiat Werkstätten guter und schlechter Qualität in zufälliger regionaler Anordnung gab Mühlhausen gut, Jena schlecht). Ich erinnere mich an den gerissenen Abgaskrümmer am Motor. Mit diesem musste ich mich geschätzte 8 Wochen knatternt und mit reduzierter Leistung quälen und wurde solange vom Meister vertröstet ("kein Ersatz im deutschen Zentrallager absehbar") bis sich ein junger Werkstattmitarbeiter endlich traute, in Turin anzurufen und in englisch nachzufragen. 2 Tage später war das Teil da. Im Lager Turin war alles vorhanden. Was die eigenen Leute vom Fahrzeug hielten, merkte ich als ich es (mit ca. 110000km) in 2000 für einen neuen Alfa 147 in Zahlung geben wollte. Deutlich unter Schwacke für ein Fahrzeug der eigenen Wartung! Im Nachhinein war der wirtschaftliche Totalschaden durch einen Unfall die beste Möglichkeit sich von ihm zu verabschieden. Den trotz Selbstbehalt höheren Betrag der Versicherung (knappe 10000 DM; eben Schwacke) als bei Anrechnung gedachter Neukauf Alfa habe ich damals in einen gebrauchten BMW E46 316i (BJ. Mai 1998, 105PS) gesteckt (18000 DM). Das hat mir damals die Augen geöffnet. Der BMW war in Unterhalt das billigere Auto (ca. 1l/100km weniger trotz 300ccm mehr Hubraum und 2 PS sowie Gewicht ), und dass mit teurer BMW Werkstatt.
Gut beim Bravo war das Design und die Highclass Audioanlage. Im Alltag belastbar war er wenig und hat einem das Fahren irgendwie übel genommen. Die Werkstätten waren teilweise auf ATU Niveau obwohl 1999 schon Alfa und Lancia mitvertrieben wurden. Gruß Stefan aus Thüringen