Vipern oder Ottern (Viperidae), sind eine in Amerika, Afrika und Eurasien verbreitete Familie meist viviparer (lebendgebärender) Giftschlangen. Alle Arten dieses Taxons sind giftig. Auszug aus Wikipedia!
Ja so kann man es sagen. Giftig, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch sie war für kurze Zeit mein liebstes Hobby, dieses Miststück eines Autos. Ich kaufte sie 1998 gebraucht, allerdings nicht die hier abgebildete, sondern die offene mit 400 PS.
Schwer mit Worte zu beschreiben, welche Emotionen dieses Schlangentier in einem weckt. Es werden wohl die uralten animalischen Triebe im Manne geweckt, sobald man sich ihr nur nähert. Nirgendwo wird so viel Größe und Kraft auf den ersten Blick deutlich.
Schon alleine die Form. Die ellenlange Haube, unter welcher das gewaltige 10 Zylindertriebwerk ( 12 Zylinder gibts gar nicht, wie hier unter den technischen Daten angegeben ist!!).
Einst ein Truckmotor, welcher von Chrysler mit Hilfe der damaligen Tochterfirma Lamborghini überarbeitet wurde.
Nein der Sound ist nicht wie ein schöner bluberneder V8, sondern eher ein heiseres Röcheln, welches zum wahren Inferno wird, wenn man das Pedal Richting Süden drückt.
Es geht mit einer solchen Urgewalt nach vorne, dass es einem schier die Luft zum Atmen raubt. Dabei ist der ganze Kerl gefragt. Festhalten am Lenkrad und am Ganghebel. Die Gänge rasten hart und knochig ein, und dein Kupplungsfuß sollte gut trainiert sein.
Wer nicht aufpasst und kein Gefühl für Kupplung und Gas hat, produziert nut schwarze Striche auf der Straße, und das Profil, der nicht gerade günstigen Pneus löst sich im Nu in Wohlgefallen aus.
Doch wer es erst mal kapiert hat, wie es geht, der fällt schnell in einen tranceartigen Zustand und Glückshormone werden zuhauf ausgeschüttet.
Was jedoch böse Folgen haben kann. Nicht nur Karosserie und Führerschein sind bei einem solchen Auto ständig in Gefahr, auch das Guthaben bei der Bank, denn ein Kraftstoffverbrauch von locker 25 Litern Super plus kann für Katerstimmung sorgen. Da freut man sich über das dichte Tankstellennetz in deutschen Landen.
Motor vorne Antrieb hinten. So weit, so gut, das gibt es schon lange, aber nirgendwo ist es so brutal wie bei der Viper. Die schier endlose Power reißt am Heck, mahnt selbst Lenkradvirtuosen zu Respekt. Die Viper ist kein Auto zum Einsteigen und Losfahren. Man muss sich langsam an sie gewöhnen, sie kennen lernen und sich herantasten. Erst dann kann man die amerikanische Fahrfreude genießen. Ungeübte Autofahrer haut es in der ersten Kurve in den Graben. Die 335er-Reifen auf der Hinterachse erwarten einen sehr gefühlvollen Gasfuß, andernfalls wirft die bissige Schlange das Heck nach vorn. Dann gibt es kein Halten mehr es geht bedingungslos ab in die Botanik. Wie bei einem Raubtier: Einfangen ist schlicht unmöglich.
Nun die abnormen Spritkosten habe ich schon erwähnt, dazu kommen noch ca. 10.000 Euro Versicherung im Jahr, bei einem Beitragssatz von 50% ! Und knapp 1000 Euro Steuer sind auch nicht gerade von Pappe. Ein Satz Reifen, der Größe 335 hinten und 275 vorne haut ebenfalls ein heftiges Loch in die eh schon geschwächte Geldbörse.
Nun, das war dann auch der auschlaggebende Punkt, die Schlange wieder zu verkaufen. Glücklicherweise zu einem sehr guten Preis. So hielt sich der finanzielle Verlust dann doch noch in Grenzen.
Wer es dennoch mal probieren will, sollte sich mal eine leihen, zumindest für ein Wochenende. Aber vorsicht, die Gefahr sofort süchtig zu werden ist groß.