Ich habe den Diesel dreimal und den Benziner mit CVT einmal gefahren, aber ich empfehle nach wie vor eher den Diesel. Wer mehr lesen will, der lese bitte meinen Bericht zum CRD. Nun denn aber zum Benziner ...
Ich wollte einfach wissen, wie sich der Benziner mit CVT fährt, also habe ich ihn für eine Stunde beim Händler ausgeliehen.
Fahrleistung: Von 156 Pferden merkt man nichts, müssen wohl Ponys oder Fohlen sein. Der souveräne Anzug, wie man ihn von anderen Automatik-Benzinern gewöhnt ist, fehlt ganz. Gibt man dem Motor aus den Stand die Sporen, heult er gequält blechern auf und müht sich ab, den fast 1,5 Tonnen schweren Caliber auf Tempo zu bringen. Das Heulen kann man durch die Autostick-Funktion (Antippen des Wählhebels nach rechts zum hochschalten oder nach links zum runterschalten) beheben. Per Autostick lassen sich sechs manuelle Schaltstufen wählen. Aber insgesamt bringt der Benziner mit CVT keinen Fahrspaß. Auch beim Kickdown wird aus dem ansonsten recht laufruhigen Motor eine angestrengte Heulboje. Da aber CVT eine stufenlose Automatik ist, ist das völlig normal, aber eben Gewohnheitssache. 11,3 sek von 0 auf 100? Aber doch nicht mit CVT ... Die schlappen 190 NM liegen erst jenseits der 5.000 Umdrehungen an.
Was den Motor eher auszeichnet ist seine Laufruhe in unteren Drehzahlen, in der Stadt ist fast lautloses Cruisen möglich. Der Verbrauch in der Stadt - meine Augen müssen Tellergröße erreicht haben - lag allerdings bei satten 12,6 Liter! Auch auf der Landstraße unterschreitet man kaum 9 Liter. Zapfsäule, ich komme ... Das ist echt nicht zeitgemäß, schon garnicht für einen Kompakten! Bei einem Tankinhalt von 51 Liter kommt so auf eine Reichweite zwischen 460 und 500 Kilometer. Der Diesel schafft fast das Doppelte!
Gut, ich sollte anmerken, das der Vorführwagen vielleicht auch noch nicht richtig eingefahren war, da er erst 950 km drauf hatte.
Die nächsten Abschnitte sind vom Diesel-Fahrbericht kopiert, aber angepasst. Zur Verarbeitung siehe ebenfalls Diesel-Bericht.
Austattung: Life is a Highway! Der Vorführwagen hatte das Luxus-Paket. Ledersitze, MP3-Radio mit 6-Fach-CD-Wechsler und eine satt klingende Anlage mit 6 Lautsprechern. Mit AC/DC geht das richtig gut ab ...
Vorn wie hinten ist ordentlich Platz, die bei den meisten Autos in der Kompakt-Klasse empfundene Enge kommt beim Caliber gar nicht erst auf. Getränkekühlfach, I-Pod-Halter und beleuchtete Getränkehalter sind ebenfalls Serie. Singing Sweet Home Alabama all summer long ...
Wenn man die Kofferaumabdeckung anhebt, stellt man übrigens erfreut fest, das ein vollwertiges Ersatzrad vorhanden ist und nicht so ein armseliger Notläufer oder gar nur ein Reparatur-Kit. Wo gibt's das noch? Bei VW sicher nicht!
Angebot: der 2.0 SXT mit CVT-Getriebe und 156 PS kostet ab 21.990 Euro.
Für den SXT gibt es das Sport & Sound-Paket: 18-Zoll-Leichtmetallfelgen im 5-Speichen-Sport-Design, MusicGate-Power-Soundsystem (6 Boston Acoustics®-Lautsprecher,
1 Subwoofer und 2 herausschwenkbare Lautsprecher in der Heckklappe), ESP inkl. Bremsassistent (beim Diesel Serie), Kühlergrill und Applikationen in Wagenfarbe, Mittelkonsole und Inserts der Sitze farblich (blau, rot oder orange) aufeinander abgestimmt, Radio mit 6-fach-CD-Wechsler, MP3-fähig, Abgasendrohr verchromt, Kofferraum-Teppich, Türarmlehnen, Tachoringe, Lautsprecherringe, Handbremshebel-Blende, und Einstiegsleisten vorn in Alu-Optik. Für den SXT CVT kostet es 2.140 Euro.
Dann wie schon beim Diesel angeführt, gibt es für den SXT das Luxus-Paket: ESP inkl. Bremsassistent, Radio mit 6-fach-CD-Wechsler, MP3-fähig, Reifendruckkontrollsystem mit Anzeige im Display, Seitenairbags, Teil-Lederausstattung, Sitzheizung vorn, Lendenwirbelstütze für Fahrer, Kofferraum-Teppich, Türarmlehnen, Tachoringe, Lautsprecherringe, Handbremshebel-Blende und Einstiegsleisten vorn in Alu-Optik. Für den Benziner kostet es 3.250 Euro.
Ein Glaschiebedach kostet 950 Euro und eine Metallic-Lackierung 480 Euro
Fazit: Hier wird es schwierig. Der Caliber SXT mit CVT-Getriebe ist durch den kleinen Tank und den hohen Verbrauch nicht unbedingt langstreckentauglich, dafür aber gut ausgestattet und der Motor sehr laufruhig. Ich empfehle den Wagen zwar zum Kauf, aber aufgrund des Verbrauchs nur für Wenigfahrer, die sich mit einem CVT-Getriebe anfreunden können. Autogasfest ist der Motor leider auch nicht, ein Bekannter hat mittlerweile massive Probleme bekommen. Bei einem Blick auf die Preise merkt man außerdem, das der Diesel im Kaufpreis günstiger ist. Dodge hat hier natürlich mitgedacht, und der Caliber wird ohnehin zu 85 % als Diesel zugelassen. Beim Benziner empehle ich übrigens das Luxus-Paket, damit kratzt er zwar auch schon an den 26.000 Teuronen, aber es passt besser zum gelassenen Charakter des Wagens.
Vielfahrern, die dennoch Automatik wollen, rate ich zum US-Import eines Caliber R/T: Der 2.4 Benziner mit 170 PS ist voll gasfest, also für die Umrüstung auf Autogas bestens geeignet. Bis 2008 gab es ihn auch mit Allradantrieb. Jahreswagen unter 10.000 km Laufleistung sind mittlerweile bei freien Importeuren ab 13.000 erhältlich.
Ein persönlicher Tipp an Dodge: CVT-Getriebe gegen eine Sechsstufen-Automatik tauschen und den Motor nochmal überarbeiten.