Gefällig, aber doch unauffällig, so empfinde ich den Auftritt des Sandero.
Eine in jedem Fall lohnende Investition im Innenraum ist das griffige Lederlenkrad. Leider ist das Volant nur in der Höhe verstellbar und gespart hat man hier auch bei der Beleuchtung, wie auch bei den ganz weit unten platzierten Uralt-Schaltern für die Leuchtweitenregulierung. Daran, dass die Schalter für die elektrischen Fensterheber in der Mittelkonsole sitzen musste ich mich erst gewöhnen. Die Regler für Heizung und Lüftung wirken auch ein wenig antiquiert.
Auch wenn sie anders aussehen, die Sitze bieten mir zu wenig Seitenhalt, der Sandero kann wesentlich schneller um die Ecken als ich mich auf dem Sitz halten kann.
Licht- und Regensensor hab ich ja nicht mal erwartet, doch dass der Dacia nicht mal einen Tipp-Blinker hat, bei dem ich nur einmal antippen müsste, und er dann automatisch drei mal blinkt. Das möchte und kann ich auch mit Blick auf den Preis nicht entschuldigen, über das fehlende Licht im Handschuhfach kann ich aber hinwegsehen wie über die unbeleuchteten Make-up-Spiegel.
Eine absolute Unsitte ist aber die im Blinkerhebel sitzende Hupe, damit werde ich mich nie anfreunden.
Mit meinem Gardemaß von 1,80 m hab ich auf der Rückbank gerade so Platz an den Knien, der Kopffreiraum ist okay. Insgesamt sitze ich hinten recht steil und mit noch weniger Seitenhalt als vorne. Gelingt der Einstieg noch ganz bequem, wird es beim Raus vor allem im Fußbereich an der B-Säule sehr eng.
Da nutze ich den Fond eher als Stauraum, hier reicht ein Druck, und die Rücksitzlehne klappt 1/3 zu 2/3 geteilt nach vorne. Der Kofferraum hat aber Nachholbedarf, die hohe Ladekante ist ungeschützt, dann geht es 20 cm tief runter und nach dem Umlegen der Rücksitze steigt die Ladefläche nach einer dicken Stufe nach vorne hin an.
Wie heißt es so schön, aller guten Dinge sind drei! Zumindest kann der von mir gefahrene Dreizylinder-Benziner durchaus gut gefallen. Der Motor läuft im Stand und bei Normallast recht ruhig und leise, Vibrationen sind kaum spürbar.
Laut wird es erst, wenn ich dem kleinen Turbo die Sporen gebe, dann kommen zum ziemlich laut werdenden Motor auch noch massive Windgeräusche.
Auf ECO schaffe ich es immerhin mit 5,3 Litern auszukommen, das ist dann auch schon recht nahe an der Werksangabe. Im ECO-Modus empfiehlt die Schaltpunktanzeige für meinen Geschmack ein wenig früh das Raufschalten. Vermissen tue ich ehrlich gesagt eine Start-Stopp-Automatik.