Erfahrungsbericht CUPRA Leon VZ 1.4 e-HYBRID (245 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Mai 2024
Vor 22 Jahren durfte ich erstmals die Faszination Cupra live erleben. Ich war sofort infiziert und begeistert. Aus einer Ausstattung wurde eine eigenständige Marke die meine Begeisterung nochmal auf ein neues Level gehoben hat.
Ich mag die Rassigkeit und Emotionalität, die CUPRA mit dem Plug-in Hybrid sogar mit Umweltbewusstsein und Vernunft paart. Im direkten Vergleich mit den anderen Antrieben geht dies aber zugegebenermaßen etwas zu Lasten der Performance. Und lediglich deswegen und dem fehlenden Lautstärkeregler kann ich nicht die vollen fünf Sterne vergeben.
Zwar bietet mir auch dieser CUPRA Leon den Fahrdynamikschalter inklusive CUPRA-Modus, doch ist es letztlich der e-HYBRID der den Auftritt etwas hemmt. Mit 245 PS Systemleistung alles andere als Schwach auf der Brust, ist der Abfall auf 150 PS bei leerem Akku jedoch sehr deutlich. Was bleibt, die großartigen Qualitäten des Fahrwerks.
Kurvenreiche Strecken sorgen für puren Fahrspaß. Das Kompaktmodell lässt sich wunderbar präzise und mit Leichtigkeit durch die Kehren jagen. Die Lenkung ist angenehm straff und direkt ausgelegt. Das Zusammenspiel ist perfekt.
Der CUPRA Leon hat ergänzend Charaktere zu bieten, die die Vorzüge des Plug-in Hybrids hervorheben. Die Spreizung zwischen entspannten und betont komfortablen Fahrgefühl und sportlicher Rassigkeit gelingt dem CUPRA Leon auf sehr gelungene Art und Weise. Lässt sich das Modell im Alltag unaufgeregt bewegen und mit nur einem Tastendruck zum Performance-Künstler verwandeln.
Mir stehen die Fahrprogramme Comfort, Sport und Individual zur Auswahl. Über einen längeren Tastendruck wechsele ich direkt in den CUPRA-Modus. Der entsprechende Schalter findet sich wie auch die Powertaste im Lenkrad.
Über den Fahrdynamikschalter nehme ich Einfluss auf das Fahrwerk sowie die Lenkung. Darüber hinaus ändert sich der Motorensound. Die kernige Geräuschkulisse im aktivierten CUPRA-Modus umspielt die Ohren und animiert.
Stets verlassen kann ich mich auf die Bremsen, auch aus dem flotten Ritt und hohen Geschwindigkeiten heraus, verzögert der kompakte Fünftürer sehr souverän. Mit der High-Performance-Brembo-Bremse an Bord, erhalte ich zudem einen elektrischen Bremskraftverstärker. In Verbindung mit dem Plug-in Hybrid gewinne ich entsprechend Bremsenergie zurück. Diese speichert der CUPRA Leon direkt in der Batterie ab und realisiert elektrische Reichweite.
Das Fahrzeug startet im Elektromodus und agiert in diesem lautlos und geschmeidig. Ein künstlich kreierter Motorsound ertönt, wenn gewünscht über die Lautsprecher. Ist der Akkustand zu niedrig, schaltet sich der Benzinmotor hinzu. Sowie bei Überschreiten der Richtgeschwindigkeit von Tempo 130.
Das DSG-Getriebe verrichtet mit seinen sechs Gängen tadellos seine Arbeit. Die Doppelkupplung schaltet sanft und schnell. Manuelles Eingreifen ist möglich, aber nicht nötig.
Da ich rein elektrische Fahrten in der Stadt fokussiere, spare ich mir die Batterieleistung für diese entsprechend auf. Hierzu ist lediglich ein Tastendruck nötig. Der Akkustand sinkt in diesem Fall nicht unter 20 Prozent und während der Fahrt lade ich über den Verbrenner die Batterie auf. Im Hybrid-Modus überlasse ich dem CUPRA Leon die Auswahl. Das System entscheidet abhängig von der Fahrsituation den jeweils effizienteren Antrieb aus.
Vollständig aufgeladen realisiere ich mühelos 45 bis 50 Kilometer. Ist die Batterie leer, mache ich für 3 ½ Stunden an einer Wallbox halt. Finde ich nur eine gewöhnliche 230-Volt-Steckdose vor, sind es gleich sechs Stunden.
Wer darauf verzichtet die Batterie zu laden, genehmigt sich rein vom Benzinmotor angetrieben im Schnitt 7 ½ bis 8 Liter auf hundert Kilometer.
Was mir sehr gefällt, CUPRA verzichtet auf einen prollig getunten Look, präsentiert sich aber doch sehr ausdrucksstark. Mit den Felgendesigns und den Elementen in Kupferfarben setzt der Leon super Akzente. Insbesondere in Kontrast mit der matten Lackierung. Während das natürlich Geschmackssache ist, ist die Begeisterung über die Schalensitze unbestritten.
Diese wissen optisch und seitens des Sitzkomforts zu begeistern. Hier verweile ich nur zu gern, ob nun bei entspannten Alltagsfahrten oder dem rasanten Ritt durch die Kurven. Das CUPRA Lenkrad gefällt ebenso gut. Multifunktional gestaltet, bietet es weitere Bedienmöglichkeiten. Ergänzend bietet mir das Fahrzeug die Bedienung über den Touchscreen, die Gestensteuerung oder per Sprache. Mit den Worten „Hola, hola“ aktivere ich diese.
CUPRA setzt auf das Human Machine Interface (HMI) und ein digitales Cockpit hinter dem Lenkrad. Das volldigitale Kombiinstrument kann ich frei konfigurieren. Nach Belieben rücke ich auf Reisen die Navigationskarten direkt in mein Sichtfeld. Von klassisch analogen Rundinstrumenten bis hin zur sportlich animierten Darstellung mit ergänzenden Anzeigen, man hat die Wahl. Die Abbildung von Leistung, Turboladedruck und G-Kräfte animieren bei dynamischer Fahrweise.
Bei all der Digitalisierung vermisse ich einen haptischen Lautstärkedrehregler. Die Touch-Slider ermöglichen mir einfach keine gute, intuitive und exakte Steuerung. Im Falle der Klimaanlage gelingt die Bedienung über die Slider besser.
Sich mit dem Fahrzeug und Smartphone zu vernetzen, geht kinderleicht von der Hand. Das Full Link System ermöglicht eine drahtlose Vernetzung. Ebenfalls kabellos lassen sich geeignete Smartphones in der Connectivity Box induktiv aufladen.
Der Leon Fünftürer hält ein tolles Platzangebot bereit. Ich fühle mich als Großgewachsener in beiden Sitzreihen sehr wohl. Ist der Fahrersitz auf meine 1.80 Meter eingestellt, bringe ich hinter mir mühelos größere Insassen unter. Die Bein- und Kopffreiheit gewährt auch Passagieren mit zwei Metern den nötigen Raum.
Das Gepäckabteil hält ausreichend Stauraum im Alltag bereit. Nun noch die Rücksitzlehnen umgelegt und das Fassungsvermögen steigt erheblich. Der variable Ladeboden ebnet den Ladeboden und schafft Variabilität.