Die positiven Erfahrungen zuerst: der Wagen ist geräumig und läßt sich gut fahren. Er ist trotz seinem Gewicht sparsam im Verbrauch. Optisch gefällt er mit von Innen und von Außen.
Aber jetzt zu meinen schlechten Erfahrungen: ich habe einen Gebrauchten C4 im Aug. 2015 für ca. 7000 gekauft (Erstzulassung 12/2008, 1. Hand) Km-Stand 167 TKM (dachte bei Diesel kein Problem). Schon nach wenigen Monaten fingen die Probleme an. Stoßdämpfer mussten ausgetauscht werden – für gut 500 Euro. Dann kam immer wieder die Meldung "Motor defekt, Pumpe x defekt, Pumpe x defekt, usw...also alles defekt" - mitten auf der Autobahn. Diese Meldung kam immer wieder - wobei jedes Mal der Motor ausging! Ich dachte die Elektronik spinnt. Wenige Monate später kam die Meldung "Partikelfilter verstopft". Dachte auch diesmal: Elektronik spinnt. Das war aber fatal. Denn wenige 100km später habe ich das gemerkt: der Motor zieht schlecht und macht ein dumpfes Geräusch. Zur Werkstatt. Der Partikelfilter ist verstopft, hieß die Diagnose. Kann man ihn nicht reinigen, habe ich gefragt. Wir versuchen es, sagte der Meister. Ich soll morgen kommen. Wieder in der Werkstatt. Der Filter sei so verstopft dass er nicht mehr gereinigt werden kann - nur ausgetauscht. Kostenpunkt: ca. 1500!
Nach dem Austausch hat mir der Meister gebeichtet, dass auf mich eine noch höhere Reparatur zukommt. Wie bitte? Ja, sagte er, der Turbolader ist gebrochen (ein Flügel) und wenn ein weiterer Flügel abbräche, würde dies den neuen Filter wieder kaputt machen. Also: Turbolader austauschen. Kostenpunkt: ca. 1700. Dann kam wieder die Meldung mit "Abgassystem defekt". Diesmal bin ich tatsächlich sofort wieder zur Werkstatt, damit mir nicht wieder das gleiche passiert wie mit dem Filter. Fehleranalyse der Werkstatt : eine Glühkerze funktioniert nicht und es müssen alle ausgetauscht werden – sonst (so die unverholene Drohung) verstopf der Filter wieder, weil er dann nicht regenerieren könne. Also haben sie die Kerzen ausgetauschet – für ca. 500 Euro.
Im Sommer 2016 habe ich zum ersten Mal die Klimanlage gebraucht (beim Kauf habe ich natürlich gemerkt, dass sie nicht funktionier. Der Händler hat mir versichert, dass nur Gas nachgefüllt werden muss. Habe ich natürlich vor dem Urlaub machen lassen. Schon auf dem Parkplatz der Werkstatt habe ich festgestellt, dass die Kühlung nicht funktioniert. Wieder reingerannt. Auto reinfahren, nochtmal untersuchen: Klimaanlagehat einen Leck. Etwas muss ausgetauschet werden: 600 Euro. Für das Gas habe ich vorher auch rund 120 berappen müssen.
Mittleweile habe ich eine Phobie etnwickelt, was alles schief gehen kann. Also habe ich mich entschlossen, zur Vertragswerkstatt zu gehen und eine ausführliche Inspektion zu machen. Der Bericht liest sich wie ein Trauerspiel. Rund 20 Dinge müssten repariert, erneuert, überholt...werden. Kostenvoranschlag: ca. 2300. Habe ich dann in einer normalen Werstatt für ca. 1600 machen lassen.
Keine zwei Monate später: der Wagen macht beil Lenken komische Geräusche. Wieeeder zur Werstatt: das linke Federbeinlager sei kaputt (das sitzt sozusagen auf dem Stoßdämpfer). Ich musste erst schlucken. Wie teuer ist denn das, frage ich. Der Mechaniker: nicht so teuer, beide Stück kosten unter 50 Euro. Ich atme etwas erleichtert durch – etwas zu früh. Er sagt, die Teile sind zwar nicht teuer, aber der Ein- und Ausbau schon: gut 300 Euro. Insgesamt mehr als 350.
Zwei Monate später leuchtet wieder „Abgassystem defekt“. Am selben Tag panikartig zur Werkstatt. Fehlerspeicher einlesen. Am nächsten Tag hingegangen. Diagnose: der Luftmassenmesser ist defekt. Dadurch saugt der Motor nicht richtig und di Leistung nimmt ab. Was aber schlimmer ist: der Partikelfilter kann wieder mal nicht „regenerieren“ und verstopft!!! Immer diese Horrorvision.
Jetzt steht das Auto da und ich weiß nicht was ich tun soll. Denn es ist kein Licht am Ende des Tunnels. Ich weiß nicht was in 2 Monaten wieder kommt – aber ich weiß dass garantiert wieder etwas ist. Das ist für mich so sicher wie der Amen in der Kirche. Denn der Wagen wird ja nicht jünger.
Noch schlimmer: ich habe den Meister gefragt, warum die Kupplung so ruckartig beim automatischen Schalten ist und beim Anfahren so huppelt. Er ist damit gefahren und sagte, die Kupplung hat ihre besten Tage hinter sich. Wenn ich Glück habe, kann man durch Spülung und Wechsel von Getriebeöl etwas retten – ansonsten droht eine Katastrophe. Eine koplette Reparatur kann mehrere bis viele tausend Euro kosten!
Jetzt stehe ich da und weiß nicht, was ich tun soll! Ich weiß: ein guter Rat ist teuer. Aber vielleicht hat jemand trotzden Einen.
Da der Wagen beim Kauf abgefarene Reifen hatte, habe ich gleich für rund 600 Euro neue Reifen gekauft. Ich war euphorisch und wollte mein neues Auto „auf Vordermann bringen“
Es gab auch viele kleinere Reparaturen, die ich so gemacht habe oder Jemand für mich.
Ich habe den Wagen ca. 2,5 Jahre bin damit ca. 16.000 km gefahren und habe insgesamt (Kaufpreis und Reparaturen) rund 16.000 Euro bezahlt. Also ein Euro pro km (Sprit, sonstige Wartugskosten, TÜV, Anmeldung usw. nicht miteingerechnet)
Ich nenne den Wagen jetzt mein Citroen, sondern meine „Zitrone“
Ich hätte eigentlich die ganze Zeit bequem mit dem Taxi fahren können.
Dass ich Citroen mittleweile für eine Schrottmarke halte, sollte man annehmen. Dass es leute gibt, die gute Erfahrung gemacht haben kann nur folgende Erklärung haben:
Entweder haben diese Menschen haben einfach Glück gehabt (oder ich sagenhaftes Pech)
Oder: das Qualitätsmanagement bei Citroen ist miserabel. Die Qualität ist nicht einheitlich. Einmal ist die Belegschaft gut gelaunt, einmal zu viel getrunken, einmal gab es Zoff in der Fabrik. Das Dumme ist, dass Andere dies ausbaden müssen.
PS: sämtliche Reparaturen sind mit Originalrechnungen belegt.
Also meine Empfehlung: kein Citroen mehr. Im Zweifelsfall ist sogar ein Fiat solider...