Ich habe mir einen Captiva Lt + , EZ: 09.2013, Handschaltung, im November 2013 zugelegt. Ich war auf der Suche nach einem geräumigen und gleichzeitig in der Anschaffung günstigem Neuwagen für meine Familie.
Der Captiva lockte mit wirklich großzügigem Platzangebot, verhältnismäßig günstigem Anschaffungspreis und ausreichender Motorisierung, weshalb die Wahl auf ihn fiel.
Diese Punkte rechtfertigen den einen Stern als Bewertung.
Derzeit ist das Fahrzeug (Fz) 68.000 km gelaufen (Stand: 01.2017) und ist Scheckheftgepflegt.
Nach anfänglicher Freude über das Fz, wurde man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Zuerst schlug die Kinderkrankheit des Fz, "Stirndeckel undicht", zu.
Da dies über die Garantie abgedeckt wurde und die Reparatur 3 Tage dauerte, war es zwar lästig aber zumindest nicht schädlich für die eigenen Finanzen.
Es folgten allerdings drei weitere Reparaturversuche, durch diverse Chevrolet-Werkstätten, welche den Mangel, trotz einem Stirndeckelwechsels, immer noch nicht beseitigen konnten.
"Dieser Mangel begann bei ca. 21.000 km"
Während die Werkstätten sich an der Fehlerbehebung versuchten, riss eine Werkstatt die Halterung des Servolenkungsflüssigkeitsbehälters ab und "Reparierte Fachmännisch" die Halterung mit 2 Kabelbindern. Hat zwar nix mit dem Fz an sich zu tun, aber dies und die andauernde undichtigkeit des Stirndeckels sagt doch einiges über die Chevrolet-Werkstätten, also Service, was ja auch ein wichtiger Punkt ist, aus.
Nach ca. 60.000 km im Jahr 2016 bemerkte ich ein knackendes Geräusch beim lenken nach links.
Ich brachte das Fz zur Werkstatt und siehe da: Lenkgetriebe defekt. Ohne die Garantie währen ca. 3500 € fällig gewesen.
Wieder nervig und Zeitraubend aber zum Glück noch in der Garantiezeit.
Übrigens: Chevrolet gewährt keinen kostenlosen Ersatzwagen für die Zeit einer Reparatur oder sogar während der Durchführung einer Rückrufreparatur!!!!
Am 23.12.2016 (natürlich genau nach Ablauf der Garantiezeit) kam dann der Oberkracher.
Auf der Autobahn fing plötzlich das Fz an metallische Schleif- und Quietschgeräusche von sich zu geben.
Das Fz wurde vom ADAC zur Werkstatt meines Vertrauens (keine Chevrolet-Werkstatt) geschleppt und untersucht. Ergebnis: Verteilergetriebe total zerfressen, Kostenpunkt min. 4800€.
Ich war mit dem Fz nie im Gelände, bin immer sehr ruhig und konstant gefahren ohne Vollgasorgien und war bei allen Vorgeschriebenen Inspektionen gewesen (um eventuellen Fragen vorzubeugen).
Nun hoffte ich auf den Kundenservice von Chevrolet Deutschland.
"Die verkaufen zwar nicht mehr in Deutschland aber ihre Kunden werden denen doch Wichtig sein", dachte ich.
Naja...dachte ich. Ich rief bei Chevrolet Deutschland an. Dort teilte mir dann eine nette Mitarbeiterin mit, das nach Ablauf der Garantie keine Kulanz gewährt wird.
Also wieder ein Punkt für den tollen Kundenservice, vor allem wenn man bedenkt das die Garantie erst seit kurzem abgelaufen ist und das Fahrzeug noch jung ist und wenig Kilometer runter hat.
FAZIT:
Pro:
-Viel Platz
-Optik
Contra:
-durstiger Verbrauch trotz angepasster Fahrweise
-die Technik / Verarbeitung ist eine Unverschämtheit. Habe noch nie so viele Mängel bei einem jungen Fz erlebt wie bei diesem
-nach Ablauf der Garantie wird es richtig teuer
-Service des Herstellers
-Wertverlust
-unkultivierter Motorlauf
-unglaubliche Ersatzteilpreise
EMPFEHLUNG:
Finger weg von diesen Groschengräbern. Noch nie habe ich ein solch unzuverlässiges Fz mein Eigen nennen dürfen.
Seit dem Kauf hatte ich nur Ärger damit. Ich werde ihn bei einem Händler in Zahlung geben und mir ein Konkurrenzmodell (Japaner) kaufen.
Übrigens: Der Wagen hatte mich knapp 27.000 € gekostet. Nach Schwacke hätte er ohne Schäden noch einen Wert von etwas über 13.000 €.