Für zwei Jahre (ca. 60.000 km) fuhr ich mal einen Chevy Blazer K5 Cheyenne, einen aus ca. 1978er Produktion mit dem 5,7-Liter-Motor, 175 PS.
Die Übersetzung erfolgte über einen Dreigang-Automatik und permanenten Allradantrieb, Differenzialsperren waren manuell und nur im Stand zuschaltbar. Es gab auch ein Untersetzungsgetriebe.
Das Fahrzeug ist eine extrem robuste Konstruktion, mit der wegen der ganz besonders hohen Sitzposition auch lange Fahrten Vergnügen bereiten. Auch beim Tanken:
Die 110 Liter Normalbenzin reichten dann weit über 1.000 Kiometer. Auf der Autobahn konnte man den Tempomat reindrücken und mit den LKWs schwimmen, dann kam der Gewichts- und Windverdrängungsriese mit acht Litern/100 zurecht. In der Stadt, besonders im Winter "zum Brötchen holen", war nach 300 Kilometern der volle Tank auch wieder fast leer, macht so an die 35 Liter/100.
Die Untersetzung brauchte man auch bei Steigungen nicht, der große Motor hat einfach ein ganz tolles Drehmoment "aus dem Drehzahlkeller" heraus.
Reifen in passender Größe sind schwer zu beschaffen und nicht billig. Auf der Rückbank finden zwei Personen unbequem Platz, ganz anders als vorn.
Die Fahrzeugbreite führte dazu, dass wir manchmal durch ein halbes Dorf rückwärts fahren mussten, weil (besonders in Südeuropa) die kleinen Ortsdurchfahrten nicht für so große Autos gebaut sind und oft auch entsprechend zugeparkt werden. Das ging noch am einfachsten, wenn nicht bereits zehn kleine Autos hinter unserem großen Auto standen und hupten, weil es nicht weiter voran geht :-)
Auch unsere Supermarkt-Parkplätze sind ein wenig zu schmal für das Fahrzeug, man braucht immer zwei davon.
Sonst ein solide gebautes Auto, an dem man viel von dem, was heute noch zu den Relationen "großer Motor-hohes Gewicht-permanenter Allradantrieb" beobachtet wird, bereits damals fand:
Brötchen holen mit kaltem Motor > am günstigsten, wenn man auch eine eigene Ölquelle dazu hat. Lange Strecken cruisen: Da müssen sich viele modernere Fahrzeuge schämen. Der Blazer ließ sich mit einer einfachen Dreigangautomatik richtig sparsam fahren und kam auch auf der linken Autobahnspur ganz gut mit, wenn es mal notwendig war.
Freunde hatten damals das selbe Auto mit dem 5-Liter-Motor. Es war, wie es sein muß: Der "Kleine" war in der Stadt nicht ganz so durstig, dafür konnte man ihn auf langen Strecken nicht unter zehn Litern fahren. Eigentlich ist also heute alles noch so wie bereits vor fast dreißig Jahren. Ein schweres Auto fährt und spart immer am schönsten mit einem Motor von angemessener Größe.