Im vergangenen Jahr habe ich mir als Zweitwagen einen Cadillac XLR (schwarz/schwarz) gegönnt, nachdem ich lange überlegt habe, ob ich mir nicht einen Mercedes SLK 55 AMG, einen Porsche 964 Jubi oder eine Corvette C6 kaufen soll.
Der Caddi ist es geworden und ich bereue diese Entscheidung nicht. Carreras und SLKs sieht man an jeder Straßenecke und eine C6 ist auch nichts so wahnsinnig ungewöhnliches. Da nur rund 400 Fahrzeuge in Europa unterwegs sind, zieht der Wagen ständig die Blicke auf sich. Das kantige Design ist phantastisch und wirkt - obwohl der Wagen bereits seit 2003 gebaut wird - sehr frisch, neu und modern. Nichts an dem Wagen wird deplatziert, übertrieben oder aufgesetzt. Das klare Design zieht sich im Innenraum fort. Der Wagen ist einfach zu bedienen und die meisten Funktionen erklären sich von selbst. Nur ein paar kleine Eigenheiten sind zu berücksichtigen. Z.B. öffnen die Türen nur, wenn der Automatikwählheben auf P steht und wenn es geregnet hat und der Kofferraumdeckel noch naß ist, kann es passieren, dass diese Wassertropfen in den Kofferraum fließen. Aber diese kleinen Dinge sind eine charakterbildende Maßnahme, die mir dieses Auto noch sympathischer machen.
Bei den hohen Minusgraden neulich ist es passiert, daß eine Warnleuchte angegangen ist. Nach der Werkstattdiagnose wurde mir mitgeteilt, dass dies vorkommen kann, wenn die Temperatur unter minus 7 Grad fällt. Ansonsten ist alles bestens und ich hatte bisher keine Probleme.
Die Innenraumheizung ist zugfrei und arbeitet sehr schnell. Das selbe gilt für die Sitze, die sich nicht nur wärmen sondern auch kühlen lassen. Sie Sitzposition ist einwandfrei und für meinen Geschmack optimal. 1000 km am Stück zu fahren ist kein Problem - sehr hilfreich für eine ermüdungsfreie Fahrt sind hierbei der Tempomat und das Abstandsradar. Und das sehr gut lesbare Head-Up-Display hält einen stets über alle wichtigen Dinge (Geschwindigkeit, Abstand zum vorausfahrenden Wagen etc.) auf dem laufenden. Lediglich das Tanken erzwingt ab und zu eine Pause. Der 70 Liter-Tank reicht für gut 600 km, wenn man gesittet fährt und nicht ständig auf dem Gas steht.
Alles an diesem Fahrzeug wird elektronisch gesteuert - die Türen, der Kofferraum, die Sitze, die Spiegel. Alles unterstützt entspanntes, lässiges Fahren; der 326PS-V8 tut sein Übriges dazu und klingt sehr kernig, wenn es mal flott voran gehen soll.
Mein Fazit: Wer sich einen sportlichen Zweisitzer kaufen möchte, den man seltener sieht als z.B. einen Lamborghini oder Aston Martin (Porsche und Ferrari sind dagegen absolute Massenware) und dafür zwischen 30-45.000 Euro zur Verfügung hat, fährt mit dem XLR wirklich gut. Ein solides Einkommen sollte dennoch vorhanden sein, da die Unterhaltskosten dennoch ein wenig anders sind als bei einem Mittelklassewagen, der neu etwa das gleiche kostet.