Hallo!
Auch wenn das ein etwas älteres Auto ist - sicherlich gibt es viele, die sich so ein Auto gebraucht zulegen und vor dem Kauf hier reinschauen, denn so langsam rutschen die Preise in Regionen "normaler" Alltagsfahrzeuge ab.
So einer war auch ich - habe mir vor einem halben Jahr einen 2,5i Vorfacelift gebraucht gekauft (Baujahr 12/2003, EZ 4/2004, ca. 68tkm auf der Uhr). Inzwischen bin ich ca. 10.000km gefahren und kann denke ich mal erste Eindrücke wiedergeben.
Aaalso - wo soll ich anfangen - hangel ich mich einfach mal an den Punkten für die Benotung entlang. Wobei ich Preis-/Leistung und den Designpunkt mal überspringe - schließlich ist das Geschmacksache und für jeden offensichtlich, dafür braucht man keinen Testbericht zu lesen. Für mich ist das Auto natürlich optisch ein Traum - sonst hätt ich mir natürlich was anderes gekauft.
Daher kommen wir direkt zur Schwachstelle - die Verarbeitungsqualität. Bei diesem Auto sind die Spaltmaße nicht sehr dolle (liegts an der USA-Fertigung?), der Innenraum hat viel Plastik, bei Kopfsteinpflaster rappelts teilweise gewaltig. BMW sei teilweise verziehen - immerhin hat das Auto ein relativ hartes Fahrwerk, da ist Rappeln natürlich schwerer zu unterdrücken als bei Komfort-Schlitten. Ich persönlich komme aus einem uralten Opel - vergleichen damit ist die Verarbeitungsqualität ein Traum. Daher gibts ne mittlere Note - einfach weil BMW das eigentlich besser kann und hier eigentlich der Premiumanspruch mehr verspricht.
Nächster Punkt - der Verbrauch. Ich muss an dieser Stelle meinem Vorredner widersprechen – der Verbrauch ist für ein solches Auto winzig. Ich messe seit dem Kauf kontinuierlich den Verbrauch (durch Berechnung nach jeder Tankfüllung, nicht durch Bordcomputer), da ich momentan noch Super mit Super+ vergleiche, und habe momentan einen Gesamtverbrauch von 8,77 Litern, was sogar unter den Katalogangaben liegt. Zugegebenermaßen – ich fahre mehr Autobahn als im EU-Drittelmix angenommen wird, dafür aber auch oft mit 160-180 km/h (Im Drittelmix wird maximal 120km/h gefahren). Liegt aber auch ein bisschen daran, dass das Auto zum cruisen einlädt – wenn man offen fährt, fährt man meistens dann doch 130km/h. Natürlich holen heutige Fahrzeuge mit ihrer Start/Stop-Automatik und anderen Innovationen mehr raus – daher nur 4,5 Punkte statt die Bestnote.
Über den Motor brauchen wir nicht diskutieren – der BMW Reihensechser war, zurecht, jahrelang in den Top 10 der Engine-of-the-Year Awards. Der Sound ist super, er sprintet jedem 350Z, Mercedes Kompressor oder Audi-Turbo davon (Leistung aus Hubraum ist immernoch unschlagbar), und den Verbrauch habe ich oben schon gelobt. Ich habe mich für die mittlere Variante, den 2,5i entschieden. Beim Gebrauchtkauf ist es fast egal, die Preise unterscheiden sich nicht deutlich. Der ganz kleine Motor (2,0) hat nur 4 Zylinder, ich wollte auf jeden Fall einen 6er. Daher habe ich aus den 2,2, 2,5 und 3,0 das beste Angebot gewählt. Die 192 PS reichen mir völlig, das Auto ist eh kein Sprinter, ab 200km/h wird’s nervös und laut, der Topspeed (bei mir ca. 240) erfordert volle Konzentration.
Nun zur Alltagstauglichkeit. Man glaubt es kaum – das Ding ist das ultimative Alltagsfahrzeug. Das Stoffverdeck (zumindest die elektrische Version(ab 2,5i Serie), welche serienmäßig gefüttert ist und so schnell versinkt dass man auch mal kurz an der Ampel zwischen auf und zu wechselt) ist dicht, angeblich im Winter top (bislang habe ich noch keine Winter mitgemacht) und vor allen Dingen im zusammengeklappten Zustand WINZIG. Der Kofferraum ist durch das offene Dach ca. 10cm niedriger – also kaum spürbar. 2 große und 2 kleine Wasserkästen sowie noch ein paar Kleinigkeiten gehen locker auch bei offenem Verdeck rein – für Singles oder Paare völlig ausreichend für den Wocheneinkauf. Auch auf Reisen reichts für 2 große Taschen und noch Handgepäck. Letztendlich kann man sagen: pro Kopf/Sitzplatz genauso viel Kofferraum wie in jedem anderen durchschnittlichen Auto. Im Innenraum dagegen bekommt man vielleicht grade so noch ne Wasserflasche und eine Sonnenbrille rein, der Pullover muss dann doch vor der Fahrt in den Kofferraum.
Die Unterhaltskosten sind top. Sehr niedrige Versicherungsklasse (ich zahle weniger als für meinen Opel – wahrscheinlich weil viele Z4’s Schönwetterfahrzeuge sind und deshalb sehr sorgsam gefahren werden), wartungsarmer Motor (kein Zahnriemen), niedriger Verbrauch. Auch der Wertverlust hält sich wohl bei einem 6 Jahre alten Fahrzeug in Grenzen.
Noch ein paar (kauf)Tips:
- die höherwertigen Motoren haben viele Extras serienmäßig integriert (elektrisches Verdeck, Leder, Sitzheizung usw.)
- Nur der ganz kleine (2,0) und der ganz große Motor (3,0) haben bei Modelljahren bis 2006 6-Gang Getriebe, ich hätte gerne ein solches, da man bei langen Autobahnfahrten schon gerne aus geräuschgründen nochmal hochschalten würde. Ab dem Facelift haben glaube ich alle Fahrzeuge 6 Gänge.
-das Auto ist definitiv langstreckentauglich. Da ich teilweise Strecken mit über 500km zurücklege hatte ich aus Angst ein normales Fahrwerk und die Standard-Sitze genommen. Mittlerweile würde ich die M-Sportsitze empfehlen, da die normalen Sitze sehr wenig Seitenhalt haben, obwohl auch sie „Sportsitze“ heißen. Auch das M-Fahrwerk schockt mich nicht mehr – so hart ist das Standardfahrwerk dann doch nicht. Am besten beides einmal Probefahren!
-Das Auto ist serienmäßig mit Runflat-Reifen ausgestattet. Bei Spurrillen verhält es sich sehr nervös – das Lenkrad zappelt gerne mal mit, da die Reifen sehr steif sind. Also bei der Probefahrt nicht erschrecken – das ist normal und man gewöhnt sich dran. Bei mir sind bald neue Reifen fällig – ich hoffe, dass neuere Runflats da besser sind (damals war die Technik noch in den Kinderschuhen).
-Beim Kauf des kleinen Navis (Business) sollte man drauf achten, einen CD-Wechsler dabeizuhaben, sonst gibt’s nur Radio (das Business-Display sitzt da, wo sonst der CD-Einschub wäre).
So, das wars erstmal, vielleicht gibt’s in ein paar Jahren dann nochmal einen Langzeitbericht.