Fahre nun auch schon seit 4 1/2 Jahren e34. Erst die Limo, war mir aber zu unpraktisch, weil nach der Gasumrüstung nicht mehr allzu viel Platz im Kofferraum war. Umklappen war auch nicht, also musste er (leider) weg. Die Limo hat mich gut 2 Jahre und rund 70.000km begleitet.
Motorisierung:
Jeder, der schon einmal einen Reihensechser von BMW gefahren hat, weiß, was es für eine Freude ist, dieses Aggregat zu hören, zu fühlen und arbeiten zu sehen. Eine technische Glanzleistung, die durch die eingeführte variable Nockenwellensteuerung (VANOS) sogar noch etwas mehr Drehmoment (+5 Nm) aus dem Basismotor M50 holt. Daraus resultierend geht er eine ganze Ecke besser von unten heraus und pauschal kann man sagen, dass beim Verbrauch um ganze 0,5 Liter/100km eingespart wird.
Zudem ist eine Steuerkette verbaut, was den gleichauf lästigen wie auch teuren Keilriemenwechsel erspart. Grundsätzllich kann man sagen, solange man den Motor pflegt, hat man lange Freude daran. Nicht selten begegnet man heute e34 dieser Motorisierungsart mit 3-400tkm+. Fährt man zudem nur Langstrecken, kann man einen recht moderaten Verbrauch verzeichnen. Zumindest für damalige Verhältnisse, und selbst heute, nach fast 15 Jahren, steht er mit seinen Verbrauchswerten nicht alleine da. Stadtverkehr ist die andere Sache, aber dafür ist das Auto nunmal nicht gebaut worden (Leergewicht nicht selten bei 1,7t)
Fahrwerk:
Ein BMW-typisches Fahrwerk. Direkt, relativ hart aber dennoch ausreichend komfortabel. Probleme gibt es dennoch zu beklagen. Die Vorderachse ist leider, ebenfalls BMW-typisch, desöfteren ein Problemkind. So sind ausgeschlagene Lenker, Spurstangen o.ä. keine Seltenheit. Die Niveauregulierung, sollte man eine haben, macht aber überraschenderweise relativ wenig Sorgen.
Karosserie:
Vorneweg: Optisch 1a. Einer der schönsten BMWs und Autos überhaupt. Zeitloses Design, das die Automobilkunst und den Zeitgeist der 80er u. frühen 90er Jahre wiederspiegelt. Einfach ein Sahnestück. Zudem positiv ist auch, dass Verwindungssteifigkeit und allgemeine Verarbeitung dem Anspruch der oberen Mittelklasse mehr als genügen.
Negativ muss man den Rost ankreiden. Klar, das Auto ist kein Neuwagen mehr. Aber wenn man bedenkt, dass die früheren Baujahre der Modellreihe e34 mit einem wesentlich besseren Rostschutz bzw. hochwertigerem Stahlblech versehen wurden, blutet einem bei so manchem, sonst gut erhaltenem e34 das Herz. In den späteren Baujahren kann man immer wieder Rost an Türkanten, Tankdeckel, Kraftstoffleitungen, Unterboden/Wagenheberaufnahmen und Heckklappen beobachten, was einem als Fan höllische Kopfschmerzen bereitet. Eben darum sollte man die Substanz regelmäßig (genauestens!) prüfen. Denn nicht zuletzt entscheidet dieses Kriterium auch über zukünftige Finanzspritzen.
Unterhaltskosten:
Kurz und knapp: Billig, oder besser günstig. Einen Wagen mit einer solchen Ausstattung, solchem Nutzwert und der Verarbeitung kann man auf Dauer relativ günstig unterhalten. Was sich nicht zuletzt immer wieder daran bemerkbar macht, dass jüngere Generationen beherzt zugreifen. Allerdings ist Die Versicherung alles andere als günstig und auch der Benzinpreis tut sein übriges.
Persönliches Fazit:
Ich stelle immer wieder in regelmäßigen Abständen eine Rechnung auf, um festzustellen, wie lange sich der "Dicke" noch rentiert. Momentan, nach Gasanlageneinbau und etlichen Reparaturen (altersbedingt+Verschleißteile) möchte ich dieses Auto nicht mehr in meinem Alltag missen und ich kann mir ein Leben ohne einen e34 nicht mehr vorstellen. So poetisch es auch klingen mag, es ist ein Familienauto und somit auch fester Bestandteil der Familie. Ein Familienmitglied sozusagen. Und nicht selten wird man gefragt, wie es dem BMW denn so geht. Hat mich einer meiner Freunde denn schonmal gefragt, wie es mir geht..? :-)
Möchte man sich über die Motorisierungsarten usw. des e34 genauer informieren, liegt die Homepage von e34.de am nächsten.
Viel Spaß damit und behandelt ihn wie einen Bruder, dann ist er auch ewig verbunden, im wahrsten Sinne des Wortes.