Erfahrungsbericht BMW 3er 320d (184 PS) von Anonymous, November 2018
Hallo,
ich fahre einen BMW 320d (123t km, 8 Jahre alt). Wegen des freiwilligen SW Updates hatte ich das Auto in einer BMW Vertragswerkstatt. Dort hat man mir eröffnet, dass die Steuerkette dringend ausgetauscht werden sollte, da ansonsten ein kapitaler Motorschaden droht. Über diverse Internetbeiträge habe ich nun erfahren, dass es sich hierbei um ein bekanntes BMW Problem handelt(systematischer Konstruktionsfehler?).
Ich habe mich nun mit BMW in Verbindung gesetzt, da laut Internetforen BMW mit dem Problem normalerweise kulant umgeht. Die Antwort von BMW war folgende ".. BMW legt hohe Ansprüche auf die Qualität Ihrer Autos und Komponenten.. und BMW kann leider nicht unbegrenzt Kulanz auf Ihre Produkte leisten ..".
Zu diesem für mich sehr Enttäuschendem Verhalten von BMW fallen mir 2 Dinge ein:
1. der hohe Qualitätsanspruch von BMW: Ich habe jetzt schon das dritte Mal erhebliche Probleme mit der Qualität von BMW (kaputter Turbolader vom 320d Vorgänger, katastrophaler Kundendienstfeher - Kraftstofffilter nicht befestigt, Problem mit der Steuerkette). Dieser Umstand lässt mich nun doch an dem 'hohen Qualitätsanspruch' der Marke zweifeln.
2. unbegrenzte Kulanz: Der Fakt, dass das Problem mit der Steuerkette weidlich bekannt ist, siehe Internetforen und Fachpresse, lässt dies für mich die Vermutung zu, dass es sich hier um einen systematischen Konstruktionsfehler von BMW handelt. Schon die Tatsache, dass es freie Werkstätten gibt, welche sich auf Reperatur des Problems spezialisert haben, unterstützt diese These. Ich habe den Eindruck, dass BMW sich des Problems sehr wohl bewusst ist, Kulanz nur auf Nachfrage gewährt hat und nun das Problem als ausgesessen erachtet. Ich frage mich aber, ob BMW eine Laufleistung eines Diesels von 123t KM und eine Lebensdauer des Automobils von 8 Jahren als Entwicklungszielwert setzt. Aus der Antwort auf meine Nachfrage bezüglich meines Steuerkettenproblems interpretiere ich das so. Wenn dies der Qualitätsanspruch von BMW ist, dann würde ich den 'hohen Qualitätsanspruch' der Premiummarke BMW in Frage stellen.
Für mich ziehe ich für den Moment folgendes Fazit:
Ich bin 'meinen' BMW immer gerne gefahren, war meistens zufrieden und hatte die typische BMW Marken-Brille auf. Ich werde jetzt auch gezwungermassen in den sauren Apfel beissen und das Auto reparieren lassen. Für die Zukunft werde ich diese Vorkommnisse in meine Kaufentscheidungen mit einbeziehen und auch jedem davon erzählen, der es wissen will. Mir ist bewusst, dass ich für BMW als Privatkunde nicht wirklich relevant bin - eher 'Peanuts', es hat aber schon andere deutsche Premiummarken gegeben welche mit dieser Attitüde auf Dauer nicht glücklich wurden ..
Ich werde auch den Verdacht nicht los, dass BMW seine Kunden hier wissentlich mit Autos fahren lässt, welche dem erhöhten Risiko eines kapitalen Motorschadens ausgesetzt sind, ohne Ihre Kunden davon in Kenntnis zusetzen! Ich wurde ja auch nur zufällig auf den Mangel hingewiesen - wieviele BMW Kunden gibt es, die davon nichts wissen und möglicherweise durch einen kapitalen Motorschaden einer nicht unerheblichen Gefährdung ausgesetzt sind. Mich würde es nicht wundern, wenn diese Tatsache auch juristische Relevanz hat - ganz zu schweigen vom Interesse an dieser Tatsache auch im Ausland, denn auch dort dürfte eine nicht unerehebliche Zahl an Kraftfahrzeugen mit diesem potentiellen Mangel unterwegs sein - siehe z.B. USA ..