Erfahrungsbericht BMW 1er 123d (204 PS) von lexi.lind, Juni 2017
Karosserie
Ein wenig gestört ist beim Coupé die Übersichtlichkeit, mit den kleinen Außenspiegel lässt sich der 1er nur schwer einparken, da ich die Bordsteinkante nicht einsehen kann. Zudem sind die Dachsäulen sehr breit ausgeführt, eine Park Distance ist sehr von Vorteil und kann ich an dieser Stelle nur empfehlen.
Innenraum/Kofferraum
Er zählt zweifelsohne zu den kleinsten Coupé, aber Innen ist er ganz groß ganz groß und schafft mittels massiver Armaturen und feiner Materialien eine tolle Wohlfühlatmosphäre. Ich verweile hier einfach sehr gerne.
Und wenn ich es auch im Rücken habe, die Sitze bieten mir einfach super Sitzkomfort, und sind zugleich knackig eng, aber dennoch ausreichend groß dimensioniert und mit stark ausgeformten Seitenwangen bestückt. Nur der Gurt ist leider weit hinten platziert.
Dass das 1er Coupé kein Raumwunder sein würde, war mir klar ... dennoch kann ich auch Mitfahrer mit ebenfalls 1.80 Meter auf der Rückbank unterbringen, wenn auch der Raum dann bis aufs Letzte ausgeschöpft ist.
Überraschend viel Platz bietet mir der Kofferraum und der Kofferraumdeckel öffnet sogar sehr weit und stört nicht beim Einladen, die zu überwindende Ladekante ist allerdings recht hoch und dahinter geht es wieder tief nach unten. Leider nicht so gut.
Fahrwerk
Aber bei seinem Fahrkönnen gibt es so gar nichts zu meckern. Auch hier ist das kleinste BMW-Coupé ganz groß. Dem Slogan "Freude am Fahren" macht der 1er auf jeden Fall alle Ehre.
Mit und ohne Stabilitätsprogramm ESP kann ich ihn spielerisch und mit super hoher Geschwindigkeit um die Kurven jagen, das zunehmende Reifenquietschen mahnt mich schließlich zur Mäßigung.
Das Fahrwerk ist absolut genial und verleiht dem 1er Coupé eine Agilität, die einfach nur Spaß macht. Und trotz all der Sportlichkeit dringen Bodenunebenheiten/Schlaglöcher nur gedämpft nach innen.
Motor
Beim Anlassen ist er spürbar als Diesel zu erkennen, im warmen Zustand entwickelt sich daraus ein präsentes Brummen, das mich aber nicht weiter stört. Ich finde sogar, es unterstreicht den sportlichen Charakter.
Ohne nennenswerte Anfahrschwäche geht es dann aber kraftvoll los und er hält mir in jedem Gang ordentlich Power parat. Ohne Turboloch zieh ich dann sogar bis fast 240 km/h h hoch, finde ich echt beachtlich für ein Fahrzeug dieser Klasse.
Bin ich flott unterwegs, lege ich gerne Hand an den knackig geführten Schalthebel und jage diesen butterweich durch die Schaltkulisse. Lege ich allerdings ruhigere Gangarten an den Tag, schalte also bewusst langsam, wirkt das Getriebe leider etwas ruppig und hakelig, zum Glück lässt er sich aber auch problemlos niedertourig fahren.
Dann sind problemlos fünf bis sechs Liter drin, gebe ich mich dem Reiz hin und lasse den Pferdchen auch mal freien Lauf, stehen gut zwei Liter mehr auf der Uhr. Angesichts dieser Leistung empfinde ich das aber noch als recht guten Wert.