Der beste M3 ist der ohne Dach. Grund? Der Klang. Schon der Kaltstart ist ein Erlebnis. Mit der Motordynamic Control, der „Power-“ und der „M“-Taste feiert sich hier ein Motor genussvoll selbst. Nicht mehr, nicht weniger. Erst säuselnd, dann hämmernd, dann trompetend. Frivol, frech, fauchend, seidig, leise, … Volle Tonleiter, volle Bandbreite, großes Theater. Ein M3-Fahrer, der sich über mangelnden Sound beklagt – ja, die gibt´s –, hat vor allem eines falsch gemacht: Er sitzt im falschen Auto. Im M3 Coupé oder der Limousine. Mit 5,1 s bis 100 und 250 km/h (mit M Driver´s Package: 280) ist das Cabrio selbst mit 1,9 Tonnen eine reizvolle Sause. Das Tachoblatt zeigt 330, der V8 ballert 420 PS. Aus Vortrieb wird bei jubelnden 8.300 U/min verdammt schnell Trieb. Nachteile? Der enorme Durst, das zerklüftete Kofferabteil, der kleine 63 l-Tank und der Preis: 75.000 € - aua.
Mehr Auto oder mehr Motorrad? Das Ding ist breit, wie ein Smart schmal, optisch eher Bike, aber der Autoführerschein genügt. Es gibt eine Fußkupplung wie beim Krad, aber trotzdem eine dynamische Servolenkung, ABS, ESP und Fußbremse wie im PKW sowie einen Hebel für den Rückwärtsgang. Die Federung ist hart, die zwei Sitzplätze dafür weich. Das Klima ist hier de facto auch zugleich die Klimaanlage.
Der zugige BRP Can-Am Spyder Roadster ist Kanadier, der Motor Österreicher. Ein V2 von Rotax mit würzigen 104 Nm. Die Performance des 320 kg leichten Zwei-in-Reihe-Sitzers ist nicht von schlechten Eltern: 106 PS, 4,5 s bis 100 – wupps. Leider auch der Preis. Noch nicht inklusive: der Ölwechsel alle 5.000 und der Check alle 10.000 km (Kosten: ca. 300 €), aber so kurze Wartungsintervalle seid Ihr Motorradfahrer ja gewöhnt. Für überzeugte Autofahrer fehlt ein Rad.
Was hier fehlt, um gleich zu investieren? Vielleicht eine Erbschaft von der reichen Tante, vielleicht auch nur das Geld. Der XK ist hübsch, elegant, edel … der ideale Reisewagen. Aber nicht nur das. Schon der 4,2 Liter-Sauger produziert eine Leistung von 298 PS und einen tiefen Bass, der dazu verführt, möglichst oft die Hüllen fallen zu lassen: V8 unplugged. An einem Straßencafé vorbei zu gleiten, ohne dass sich Köpfe nach dem Jaguar Cabrio recken? Möglich: Montags, am Ruhetag.
Nach nur 18 Sekunden surrt das Stoffverdeck nach unten. Die Sitzposition ist tief, die Gürtellinie hoch, die Fenster schmal. Der XK verwöhnt mit milden Winden und schon pur mit sehr kompletter Ausstattung. Der Spagat zwischen Komfort und dem, woraus sich ein Sportwagen definiert, gelingt mit dem adaptiven CATS-Fahrwerk trefflich: gepflegt, aber nie gehetzt.
Der Subaru Impreza WRX STi ist ein World Rallye Car für den Hausgebrauch: Dynamisch, fahraktiv, fahrsicher. Mal lammfromm, mal ungestüm. Im Gemeinen hat der Sportwagen zwei Türen und zwei Sitze. Der WRX STi hat von all dem vier und dazu noch ein großes Gepäckabteil. Damit ist er Kleinfamilientransporter und Sportauto in einem. Die monumentale Lufthutze, das Bügelbrett am Heck und die oft goldenen Felgen sind ziemlich geschmacklos – klasse. Der wunderbar derbe und raue Zweiliter-Boxer haut 280 PS auf die Gasse und dreht bis 8.000 U/min. Die Traktion, das was auf die Straße passt, hat bei Subaru Tradition. Das nicht nur sprichwörtlich mitreißende Ergebnis: kaum Schlupf, kein Ausbrechen, brutaler Schub dank Allradantrieb. Das Sechsgang-Sportgetriebe ist präzise. Und der STi bremst mit der Brembo-Bremsanlage ganz einfach genauso, wie er auch beschleunigt: brachial.
Der Kult dieses Kastens mit Dachbausatz? Er ist kein glatt gebügeltes SUV-Weichei, sondern eine echte Zumutung für Golf-Gepolte, die eine Kurve zu flott aussteuern: Der Wrangler straft haarsträubende Fahrfehler auch haarsträubend ab. Und er malt auch mit ESP (relativ neu) die Fahrphysik nicht schön. Im Gelände ist der Jeep ein echter Star: mit zuschaltbarem Allradantrieb, Untersetzung, Sperren. Die Plattfedern machen dich zwar nicht mehr platt, der Komfort repräsentiert aber immer noch bestenfalls Restkomfort und von der Geräuschkulisse gibt´s ordentlich was auf die Ohren. Dafür liefert das aktuelle Modell vieles lang vermisste: ordentliche Sitze, eine umlegbare Rücksitzbank, ein Sechsganggetriebe und den besten Jeep-Motor seit fünf Jahrzehnten (den 177 PS und 410 Nm starken 2.8 CRD). Damit kickt der Wrangler, weil er eben nicht kickt: Erziehung zur Langsamkeit, zur Gemütlichkeit … Der Kult? Hier fühlt man noch Auto und 4x4 – ziemlich pur.
Er gehört zu den Flip Flops unter den Automobilen. Ein Platz links, einer rechts. Kein Typ mit viel PS (zuerst 68, heute 90 PS) und Kofferraum (210 l). Saust das Metalldach ins hintere Abteil, passiert das, was man aufgrund von lediglich 3,40 Meter Länge schon geahnt hat: Der Kofferraum ist weg, denn nur 14 Liter bleiben übrig. Wenn ihre Koffer den Copen auslachen könnten, hier würden sie es tun.
Die eindeutig kultigste Spielart des extrem engen CC-Zweisitzers ist der erste, noch rechtsgelenkte 68 PS-Dreizylinder-Turbo. Mit keckem Sound, euphorischem Drehen hoch bis 8.000 U/min, knackig kurzen fünf Gängen, direktem Fahrverhalten und etwas schlechten Manieren bei Verbrauch und Abgas (EU3). Eine Runde auf der Nordschleife mit Vmax 170 ist vorallem das: tierisch zugig, tierisch laut, selbstverschuldeter Haarausfall, irgendwie die (nicht nur grüne) Hölle – toll.
Das Frauenauto 500 ist mit dem Vornamen Abarth so richtig auf den Mann gekommen. Er schaut süß, aber er beißt: Der erfrischende Turbomotor gabelt sich die Kehren frech, das Fahrwerk verschlingt sie dann. Der 1.035 kg leichte Abarth 500 ist ein Kurvenstaubsauger erster Klasse. Unverschämt, wie lässig man innen, außen, scheinbar überall überholt. Punch, Durchzug, Elastizität? Auch alle da. Der 1.4 mit 3HHH-Lader, 206 Nm bei 3.000/min und 135 PS bei 5.500 U/min, pflegt seine Pferde gut im Stall. In 7,7 s rennt er bis 100, maximal 205 km/h. Die Raumverhältnisse sind die des braven 500: Genug Platz vorne, wenig hinten und noch weniger ganz hinten (Kofferabteil: 185 l). Der Versuch den 6.Gang einzulegen, scheitert mit metallischem Kratzen in der Getriebegasse des Fünfganggetriebes. Die Shift-Up-Leuchte nervt etwas, das Tachoblatt ist noch schlechter ablesbar als beim Fiat 500 … na und?
Die Rente ist sicher – Er gilt als ein seit über vier Jahrzehnten funktionierender Generationsvetrag: Sportlich, aber solide und durchaus vernünftig. Auch wenn die über 300 PS starken und 300 km/h rennenden 911er nicht sofort exakt diesen Eindruck erwecken: Der Sechszylinder-Boxer gibt permanent schöne Konzerte im Heck. Die Bremsanlage tut es brutal effektiv, die Servolenkung sehr direkt und feinnervig. So seziert der 911 die Kurven. Natürliche Feinde gibt´s, außer dem zu kleinen Tank und den Menschen mit der “Bitte folgen”-Kelle, fast keine. Manchen ist der 911 auf der Vorderachse zu leicht (spürbar bei hoher Geschwindigkeit in sehr schnellen Kurven), viele können nicht von ihm lassen: super Sportwagen, super Alltagswert (für zwei), super Wiederverkaufswert. Was dem 911 noch fehlt? Falsche Frage: Was seinen Anbetern oft fehlt? Einfache Antwort: das Geld.
John Lennon singt heute in Supermärkten, die Stones sind ein Altersheim auf Tour, die 68er von gestern die Spießer von heute ... Aber das Ding ist wahr: Es krakeelt ungehörig über dicke Rohre, schmatzt fett beim Gaswegnehmen, und von schlechtem Belag wird es mit dem Sportfahrwerk elend verprügelt. Dafür tanzt der JCW wild um die Mitte, teilt etwas am Heck aus, und pegelt sich final am Kurvenausgang wieder ein. Das klingt dramatisch, ist aber eigentlich nur schnell: 6,5 s bis 100, bis zu 238 km/h. Der 211 PS starke 1,6 Liter-Turbo protzt mit 132 PS Literleistung und 5,7 kg Leistungsgewicht. Die Lenkung ist direkt, die Bremsanlage zackig, die Schaltung unmittelbar. Wer den Mini als Familienwagen nutzt, hat die Kinder wohl schon zu früh – so mit 10 – zuhause rausgeschmissen, denn große Kinder passen hinten kaum hinein. Und ob jede Ehefrau auch diesen Mini lieb hat? Erbleichende Beifahrerinnen sind die Regel, nicht die Ausnahme.
Kult ist hier ein Konzert. Der 240 PS starke 2,0 Liter-VTEC mit aktivierter "schärferer" Nocke trompetet hoch bis 10.000 U/min. Ein Kettensägenmassaker der verschärften und absolut berauschenden Art. Das Fahrwerk ist dank der idealen Gewichtsverteilung von 50:50 spitze, trotzdem gehört der S2000 (ohne ESP) zu den wildesten Abfliegern – das Gerücht: Honda verbot ihn intern deshalb sogar als Geschäftsauto.
Der Honda ist kein Roadster im strengsten Sinne, aber er fühlt und hört sich so an: hart, eng, derb, leicht, laut und schnell. Zwei schmale, tiefe Sitzschächte, ein breiter Mitteltunnel, ein kurzer Schaltstummel, das Tempo digital, ein roter Starterknopf, das war´s. Dazu einen Kofferraum mit der Topographie einer Tropfsteinhöhle (143 l) – aber um den geht´s hier wirklich nicht.