Moin moin,
über den TT wurde ja bereits Einiges geschrieben. Ich habe und hatte Fahrzeuge diverser Marken und denke, dass ich ziemlich offen und objektiv meine Eindrücke teilen kann.
Ich beschränke mich hierbei auf die Attribute eines günstig in der Anschaffung zu bekommenden Gebrauchtwagens, da im zunehmenden Alter Reparaturen etc. durchaus an Relevanz gewinnen. Hierbei spielen Langzeitqualität sowie Reparaturfreundlichkeit durchaus eine große Rolle.
Ich habe mir vor rund 1,5 Jahren einen günstigeren TT aus 1999 zugelegt mit rund 200.000 km auf der Uhr, was ja für ein Auto dieser Premiummarke ja kein Hinderungsgrund für einen Kauf darstellen sollte.
Nach 200.000 km sieht die Bilanz der Mängel bzw. der zu erneuernden Verschleissteile bei meinem Exemplar wie folgt aus:
Kupplung, Zahnriemen, Bremsen hinten, Katalysator, Achsträger hinten morsch, Spritzbleche weggerostet, Radlager hinten, Traggelenke bzw Querlenker vorn, Zündspulen haben Aussetzer, der Anlasser hängt, dazu Kantenrost an den Schwellern und Kotflügeln vorne. Ich habe das Auto so gekauft und technisch wieder etwas aufgepeppelt. Mein Exemplar hatte noch den Motor mit größerem Pleullagerdurchmesser. Im Laufe der Zeit, erkannte Audi/VW wohl hierbei Sparpotential und hat kleinere Durchmesser verbaut zu lasten der Haltbarkeit.
Das Auto ist an vielen Stellen misslich konstruiert, es herrschen beengte Platzverhältnisse zum Schrauben. Vieles muss zuerst abgebaut oder beiseite geschoben werden, um an das defekte Teil ranzukommen. Die Schrauben selbst sind von minderer Qualität was sich in rostigen Gewindegängen und deren Erscheinungsbild selbst, widerspiegelt. Ebenso die Achsteile und Aufhängungen. Das bin ich von japanischen Fabrikaten aus dieser Ära nicht gewohnt. Dafür ist meist das Blech bei Japanern schlechter was Rost angeht. Die Ersatzteile sind hingegen teilweise sehr, sehr günstig. Die VW-Verwandschaft ist hier auch unverkennbar. Was wirklich schade ist, ist die Tatsache, dass der frontgetriebene TT hinten eine Starrachse hat, wie sie in preisgünstig hergestellten Fahrzeugen oft anzutreffen ist. Für einen Sportwagen wäre eine Einzelradaufhängung hinten besser. Dass diese innerhalb von zwei Jahrzehnten auch noch durch ist, ist eher mittelmäßger Standard, denn wirkliche Premiumlangzeitqualität. Es scheint so, als wäre viel Geld in den Innenraum und in die Karosserie sowie das Design geflossen, weniger aber in Langzeitqualität und sorfältiger Verarbeitung unterhalb der Motorhaube. Es genügt einfach, die Motorabdeckung abzunehmen und sich den ganzen Wust an Leitungen und Kabeln einmal genau anzusehen, Es ist und bleibt leider nur ein VW. Das spiegelt sich ebenfalls in den Gebrauchtwagenpreisen wider. TTs sind relativ billig zu bekommen. Das Exemplar für 6000 Euro kann durchaus nachher günstiger werden, als das Exemplar für 3000 Euro, weil weniger Reparaturen. Für Schrauber ist das Fahrzeug trotzdem interessant, weil viele Teile günstig sind, der 1.8t weit verbreitet ist und eine große Fangemeinde hat. Der Innenraum ist immer noch schön, das Design zeitlos und er fährt sich auch recht passabel. Diese Aspekte sollte man beim Kauf durchaus beachten.