2 Zylinder und 60 PS weniger! Das unterscheidet den B3 vom M3! Und nicht zu vergessen, fast 8000.- Euro weniger sind zu berappen beim Autohersteller ALPINA aus Buchloe im schönen Allgäu. Wenn einem soviel gutes wird beschert, das ist schon ´ne Testfahrt wert!
Mein Kunde wollte endlich einen 8 Zylinder und stellte den beinahe neuen B3 bei mir zum Verkauf. Was mir die Gelegenheit gab, den hübschen Bayern ausgiebig auf Herz und Nieren zu testen.
O.K.über die Form und das Design des 3er muß man nicht viel sagen. Ausnahmsweise gelungen, bei all den Sünden des Stylingchefs Bangle von BMW. Er macht wieder was her, und sprüht schon eine ordentliche Portion Dynamik aus.
Und das die Felgen von Alpina schon immer ein Hingucker waren, darüber muß man auch nicht viele Worte verlieren.
Aber was hat er so drauf? Kann er wirklich ein Konkurrent sein, für den Super-Duper BMW M3?
Yop, er kann! Der B3 ist eine Rakete aber eine sehr ausgewogene! Seidenweich läuft der Bi-Turbo und mit einem satten Drehmoment von 500 Nm bei einem großen Drezahlband von 3800 bis 5000 U/min gibt es Leistung pur. "Pedal to Metal" und es geht vorwärts wie von der Tarantel gestochen. In exakt gleicher Zeit wie ein M3 oder ein Audi RS4 erreicht der Allgäuer die Hundertermarke. Dabei geht es völlig unaufgeregt zu, und vor allem noch deutlich weiter als bei seinen kastrierten Mitbewebern. Grandiose 285 km/h wären möglich, wenn die Autobahn nachts um 03 Hundert mal frei wäre. Die fehlenden 2 Töpfe vermisst man keine Sekunde, denn auch der turbinenartige Sound macht höllischen Spaß.
Kein Rucken, keine Verzögerung beim hochschalten der 6-Gangautomatik. Besser gehts kaum noch, und nur ganz wenige eingeschworene Handschalter werden die manuelle Schaltung vermissen.
Und als special Gimmick: Für beherztes Zurückschalten haben die Allgäuer dem B3 eine Zwischengasfunktion spendiert. 5000 U/min im Dritten und noch vor der Kurve in den Zweiten? Null Problemo. Untermalt von einem freudigen Jauchzer des Sechszylinders, schaltet die Elektronik die Zahnradsätze auf gleiche Drehzahl, und schon hängt der B3 wieder am Gas, wie das Söhnchen an Muttis Rockzipfel.
Halleluja! Da kommt Freude auf, und das Fahrwerk spielt bei alledem auch noch mit. Als Basis dient der 335i. 15 Millimeter Tieferlegung senken den Schwerpunkt und es ist eine Freude den mehr sportlichen als komfortablen B3 um die Ecken zu jagen. Vielleicht nicht ganz so kompromißlos wie der M3, aber Grund zur Klage gibts wirklich keinen.
Ledersitze und Lederlenkrad sowie die Alpina eigenen Holzdekore und andere Zifferblätter an den Instrumenten, das wars im Wesentlichen an Unterschieden zum Standard 335i
Hier ist kein Krawallbruder unterwegs mit Powerdome und Spoilerwerk, sondern eine dezent optimierte Fahrmaschine. Das vorhandene Platzangebot ist wie gehabt, die Variabilität dank geteilt umklappbarer Rückbanklehnen für ein Coupé soweit in Ordnung. Und Platz fürs Golfbag ist auch nach Beladung mit Koffern noch vorhanden.
Mein Fazit:
Ein cooles Teil zum fairen Preis. Das er dabei auch noch äußerst sparsam mit dem Sprit umgeht, immer in Relation zur Leistung, das ist schon ein dickes Kompliment wert.
Vielleicht der Grund, warum der Verkäufer nach 1 Woche wieder auf dem Platz stand, und den B3 wieder abholte.