Erfahrungsbericht Alfa Romeo 156 2.4 10V JTD (140 PS) von lexi.lind, Mai 2017
Egal, wie alt der Alfa Sportwagon mittlerweile auch ist, er vertritt bis heute die Liga der besonders sportlichen Exklusivkombis. Das bedeutet, er ist schön und sportlich und erst danach praktisch.
Im Innenraum empfängt mich ein sehr ansprechendes Ambiente, für italienische Verhältnisse sogar mit richtig guter Verarbeitung. Einzige Wermutstropfen: die Kopfstützen sind nicht in der Neigung zu verstellen und die Schalter für die Sitzheizung sind ziemlich versteckt vorne am Sitz angebracht.
Etwas nervig ist auch der aufdringliche Piepton beim Öffnen und Schließen des Fahrzeugs. Ein einfaches Aufleuchten der Blinklichter hätte mir genügt.
Ein Alfa lebt vom Motor. Da macht auch der Sportwagon keine Ausnahme. Mit 140 Diesel-PS an Bord, kann ich den Alfa stets flott bewegen, doch er will bei Drehzahllaune gehalten werden, wenn er richtig spritzig sein soll.
Dann aber macht der Motor nur Spaß und zum Glück ist die Schaltung so exakt und straff geführt, sind die Schaltwege so schön kurz, dass es mir immer wieder eine Freude ist, den Schalthebel zu bemühen. Zudem ist das Fünfgang-Schaltgetriebe sehr harmonisch auf die Motorcharakteristik abgestimmt. Und trotz flotter Fahrweise ist er schön sparsam.
Der Motorsound ist sehr angenehm (für sportbetonte Fahrer wie mich aber schon zu leise). Mit dem gut in der Hand liegenden Lenkrad kann ich den Alfa wieselflink um engste Kurven jagen.
Ein kleiner Schwachpunkt findet sich bei den Bremsen. Nicht, dass sie nicht fest genug zupacken oder nachlassen würden. Das Problem ist der nicht exakt definierte Druckpunkt. Leicht, zu leicht lässt sich das Bremspedal treten und so gerät manche sanft gewollte Bremsung ungewollt zur Fast-Vollbremsung.