Auffahrunfall durch Bremsversagen
Hallo,
meine Mutter hatte vorgestern mit Ihrem Renault Kangoo, Bj. 2004 einen Auffahrunfall weil die Bremsen versagten. Obwohl sie, so ihre Aussage, mehrfach voll reingetreten hatte war keine Bremswirkung zu spüren und auch nachher keine Bremsspuren sichtbar.
Der Wagen hat nun einen wirtschaftlichen Totalschaden. Die Bremsen wurden im Mai 2013 übrigens komplett überholt, inkl. Bremsscheiben.
Gibt es zu diesem Phänomen ähnliche Beobachtungen? Warum sind die Bremsen so plötzlich ausgefallen?
Da hilft doch nur ein Gutachter der den Ausfall genauesten diagnostizieren kann. Um danach die ev. Schuldfrage zu stellen.
Das ist bei heutigen Autos (fast) ausgeschlossen. Sollte ein Bremskreis wirklich ausfallen, was schon seeeehr selten und an einem gut gewarteten Auto kaum vorstellbar wäre, so wäre das Auto dennoch mit Abstrichen bei der Bremsleistung bremsbar.
Einzige für mich vorstellbare Möglichkeit ist diese: Straße war nass und das ABS hat eingegriffen, was Muttern als "der bremst nicht richtig" wahrgenommen haben könnte. Aber "keine Bremswirkung" - njet!
Die Betriebsbremse ist dreifach vorgeschrieben, das sind erster und zweiter Bremskreis und die sogenannte "Handbremse".
Die Frage nach einer "Schuld" ist hier ohnehin unerheblich, weil eine Haftung durch Dritte für eventuelle Schäden aus einer mangelhaften Arbeitsausführung nicht mehr vorhanden ist.
Für den Wagen selbst ist die zweijährige Sachmangelhaftung (Kaufvertrag Neuteil) in 2006 abgelaufen. Für die im Mai 2013 ausgeführte Reparatur ist die einjährige Sachmangelhaftung (Werkvertrag) im Mai 2014 abgelaufen.
Selbst wenn hier jemand tatsächlich gepfuscht hätte, gibt es wegen Fristablauf keinerlei Rechtsgrundlage mehr, irgendwelchen Schadensersatz fordern zu können.
Danke für die Antworten. Ich hatte in einem anderen Forum folgenden Beitrag entdeckt. So ähnlich war es bei meiner Mutter auch, denn die Ampel sprang kurz bevor der vor ihr fahrende Wagen die Kreuzung erreichte auf gelb und die Ampel hat ein lange Gelbphase. Sie hatte erst noch kurz Gas gegeben um auch noch drüber zu kommen und als der Vordermann dann doch abbremste hat sie natürlich auch sofort gebremst und ein komisches Geräusch hätte es auch gegeben. Alles sehr seltsam.
http://www.hochdachkombi.de/viewtopic.php?p=35859
Diese Beschreibung von dir ist schon ein Hinweis auf das Eingreifen des ABS. Dieses komische Geräusch ist man nämlich aus dem normalen Fahrbetrieb nicht gewöhnt, ein Rattern, könnte man sagen, das durch das hochfrequent hintereinender stattfindende Bremsen - Bremse lösen entsteht. Es geht zudem mit dem Gefühl einher, das Bremspedal gebe nach, weil man ja bei immer stärker getretenem Pedal immer mehr Bremswirkung erwartet, die nicht einsetzt, wenn das ABS bereits regelt.
So mag das subjektive Empfinden zustande gekommen sein: ich hatte keine Bremswirkung/Bremse war defekt.
Ob tatsächlich, wie in dem gelinkten Beitrag beschrieben, ein Zusammenhang mit "eben noch Gas gegeben und dann voll auf die Bremse" besteht, kann ich nicht beurteilen.
Das vermute ich auch: Vollbremsung, plötzlich pulsierendes Pedal, es rattert und das erwartete Bremsenquietschen bleibt aus, vor Schreck den Bremsdruck verringert - die ABS-Falle, sozusagen. Eben wegen dem ABS gibt es keine Bremsspur, und wegen der "Falle" sollte jeder mal auf geeignetem, freiem Gelände eine Vollbremsung machen, um die ABS-Funktion zu erleben. "Mehrfach voll reingetreten" ist genau der Fehler - einmal voll drauf bleiben wäre die Lösung gewesen.