Inspektion mangelhaft - Haftung?
Habe mein Auto in eine VW-Werkstatt zur Inspektion gebracht und dies auch in Auftrag gegeben. Bei der Abholung wurde mir mitgeteilt, daß nur ein Ölwechsel durchgeführt wurde, da die davorige Inspektion noch nicht all zu lange her sei. Nicht einmal eine defekte Kennzeichenbeleuchtung wurde beanstandet oder repariert.
6 Tage später (ca. 700 km) ist die Bremsanlage ausgefallen! Grund hierfür war ein undichter Radbremszylinder wodurch nach und nach Bremsflüssigkeit verloren gegangen ist.
Zum Glück ist kein Unfall passiert, da ich das FZG noch zum stehen bringen konnte. Die Bremsflüssigkeit ist nur beim Bremsen ausgetreten. Da ich aber Langstreckenfahrer bin und selten bremse (ich nutze meistens die Motorbremswirkung mit vorausschauender Fahrweise) müsste dieser Defekt schon mehrere Wochen bestanden haben.
Hätte dieser Defekt bei der Inspektion erkannt werden müssen ? Also wie groß wäre der Zeitraum, zwischen dem Beginn eines Lecks und dem Leer-Sein des Bremsflüssigkeitsbehälters (der Punkt wo Druck- und Füllstandswarnung im Bord-PC kommen) ?
Wie sieht in so einem Fall die Haftung und die Kostenübernahme (Abschleppkosten, Ersatzwagen, Nachbesserung, etc.) aus ?
Da Du in der Nachweispflicht bist, dass der Fehler schon bei der Durchsicht vorlag, müsstest Du einen Gutachter beauftragen, um auf Grund des Defektes Rückschlüsse auf die Austrittsmenge der Bremsflüssigkeit pro Zeiteinheit bestimmen lassen zu können.
... und dann hast Du immer noch keine Handhabe gegen die Werkstatt, da nachträglich NIE nachweisbar ist, wie oft im Verlauf der gefahrenen 700km zwischnezeitlich gebremst wurde .. und auch die Pedalkraft dürfte dabei eine Rolle spielen.
Zudem wurde Dir ja nach Abholung gesagt, dass keine "Inspektion" durchgeführt - und dann wohl auch nicht in Rechnung gestellt - wurde. Alleine durch diesen Fakt ist die Werkstatt rechtlich schon aus dem Schneider
ERGO:
Lass' es!! .. Du hast nicht mal minimale Chancen, irgend welche Kosten Anderen aufzulasten.
Sei lieber froh, dass Du den jederzeit möglichen Fall eines technischen Defektes am Auto heil überstanden hast. => Sag' Danke zu Deinem Schutzengel, küss' ihm die Füße oder was auch immer .. aber lamentiere hier nicht rum und such' auf Ach und Krach Schuldige.
Es scheint in diesem unserem Lande mittler Weile Volkssport zu sein, Verantwortlichkeiten immer häufiger zu "delegieren"
hallo matze,
es ist ärgerlich, was du erfahren hast, aber du kannst noch froh sein dass dir nichts passiert ist.
grundsätzlich ist bei jeder inspektion eine sogenannte
check - liste abzuarbeiten.
da du nicht schreibst wieviele km dein fahrzeug auf dem tacho hat, ist es schwer das zu beurteilen.
aber grundsätzlich ist es so, dass ein defekter radbremszylinder schwer zu erkennen ist, besonders dann wenn man witterungsverhältnisse wie in den letzten wochen hat.
grundsätzlich ist es aber leider so, dass sich heute die autofahrer auf die elektronik und die warnleuchten verlassen. vor jeder längeren fahrt oder mind. alle 2-3 wochen mal die motorhaube anheben und in den motorraum schauen dass hilft schon weiter und man erkennt frühzeitig probleme. die kann man dann nötigenfalls von der werkstatt beheben lasssen.
ansonsten wie lo schon schreibt, ist alles andere nur mutmaßung und dürfte nicht von erfolg gekrönt sein.
Danke für die Antwort.
Tachostand derzeit: 226.500km und naja was sind längere Fahrten ? bei mir wenn ich in den Urlaub fahre (so 1000-2000km am Stück) da mache ich es auch - weil alles andere so bis 500km fahr ich teilweise jeden Tag (also Kurzstrecke für mich).
Bin vielleicht auch verärgert weil die Werkstatt mit den Kosten für den Ersatzwagen nicht verhandeln lässt, die ziehen ihr Ding durch und fertig heul
Danke für die Antwort.
So gesehen hast du ja Recht, man muss keinen Schuldigen suchen; aber man sollte schon den Werkstätten vertrauen können, wenn man das Auto dort hatte, das alles i.O. ist.
Ist halt immer das schlimme, das ich auf Grund der Entfernung nicht mehr in meine eigentliche Stamm-Werkstatt fahren kann. Dort wurde genauestens geschaut und sogar annähernd die verbleibende Restzeit gesagt, bis bestimmte Teile gewechselt werden müssen. Leider ist das nicht überall so.
Daaa hast Du allerdings völlig Recht: Heute eine kompetente Werkstatt zu finden, ist je nach Region ganz schön schwer. Vielleicht rührt's mitunter auch von der "Geiz-ist-Geil-Mentalität" mancher Kundschaft her, so dass die Werkstattinhaber "die Lust verlieren" an professioneller und teilweise aufwändiger Arbeit, die der Kunde "nicht sofort sieht" .. und dann über die Werkstattkosten mault ... und die Ersatzteile sind auch schlagartig überproportional teurer geworden, als die Hersteller und Händler immer mehr "Prozente" geben mussten, um die Neuwagen vom Hof zu bekommen - ein Schelm,der Böses dabei denkt
Tja die Preise. Also hier bezahl ich schon das doppelte (ca. 350EUR) wie in meiner eigentlichen Stamm-Werkstatt und dann sollte es eigentlich besonders gut sein und zumindest einen gewissen Standard haben. Weil wenn ich etwas bezahle erwarte ich auch die Qualität dazu.
Versuche natürlich Reparaturen auch so lange wie möglich raus zu schieben, aber Sicherheit geht vor und da wird bei mir nicht gespart.