Gebrauchtwagen-Check: Audi A6 (Typ 4G) - Typischer Dienstwagen mit viel Ausstattung
Testbericht
SP-X/Köln. Wenn es nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein soll oder darf, wählt der Dienstwagenberechtigte gerne die goldene Mitte und greift zu Limousinen und Kombis der gehobenen Mittelklasse. Dazu zählen etwa Modelle vom 5er BMW oder der Mercedes E-Klasse. Statt Niere oder Stern kann man sich auch für ein Vier-Ringe-Emblem entscheiden und landet beim Audi A6. Die zwischen 2011 und 2018 angebotene vierte Generation (Typ 4G) bietet viele Varianten, Motoren und macht noch bei den TÜV-Untersuchungen Prüfern und Besitzern Freude.Karosserie und Innenraum: Was soll es denn sein? Limousine, Kombi (Avant) oder doch lieber die auf Offroad getrimmte Allroad-Version? Oder sticht das schicke und technisch verwandte Fließheckmodell A7 Sportback ins Auge? Gebrauchtwageninteressenten können aus unterschiedlichen Karosserievarianten wählen. Auf knapp 5 Metern bietet der Business-A6 ordentlich Platz für bis zu fünf Passagiere. Der Gepäckraum der Limousine ist ebenfalls groß, bietet aber nur eine vergleichsweise kleine Öffnung. Immerhin: 530 bis 995 Liter passen hinein. Wer sperriges Gut transportieren will, wählt den Avant mit großer Heckklappe. Je nach Sitzkonfiguration hat der Kofferraum 565 bis zu 1.680 Liter Fassungsvermögen. Das Gepäckteil des A7 Sportback liegt mit 535 und 1.390 Litern dazwischen. Im Inneren gehört der Audi in allen Karosserieversionen zum schicksten und hochwertigsten, was man unterhalb der Luxusklasse bekommen kann. Gute Verarbeitung zählt zum Serienumfang. 2014 erhielt der A6 ein Facelift, mit geänderten Scheinwerfern, Kühlergrill und Stoßfängern. Das Erscheinungsbild bleibt aber gediegen zurückhaltend.Motoren und Antrieb: Das Motorenangebot für den A6 ist groß, reicht von Vier-, über Sechs- bis zu Achtzylindern und deckt eine Leistungsspanne von 100 kW/136 PS bis zu 445 kW/605 PS im RS6 Performance ab. Bei den stärkeren Motoren ist Allradantrieb Serie, die schwächeren gibt es auch mit Vorderradantrieb. Für die Kraftübertragung steht eine schon fast unübersichtliche Vielfalt an Getrieben zur Verfügung. Angefangen von Handschaltern über eine Sechsgang-Wandlerautomatik bis zu Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Achtgang-Automat. Außerdem gibt es die Audi-Spezialität „Multitronic“, ein besonders sparsames stufenloses Getriebe.Der Dieselanteil ist bei Geschäftsfahrzeugen hoch und so dürfte das Gros der angebotenen Gebrauchten mit einem Selbstzünder vorfahren. Der 2,0-Liter-Vierzylinder-TDI mit 136 PS bietet mit 350 Nm schon reichlich Drehmoment, in weiteren Ausbaustufen stehen bis zu 140 kW/190 PS zur Verfügung. Mit 190 PS startet auch der Dreiliter-Sechszylinder. Topaggregat ist die Ausbaustufe mit 240 kW/326 PS und 650 Nm. Die Norm-Verbräuche der Selbstzünder liegen zwischen 4,2 und 6,7 Litern. Wer sich für einen Diesel interessiert, sollte besonders bei dem 2.0-TDI (VW EA 189) darauf achten, dass die im Rahmen des Dieselskandals notwendige Softwareaktualisierung durchgeführt wurde. Als Alternative zu den Diesel stehen Benziner von 190 PS bis zu 605 PS zur Wahl. Die Top-Triebwerke sind 3,0-Liter-V6-Benziner, die mit Kompressor oder Doppelturbolader auf Leistung gebracht werden. Die souveränen Fahrleistungen von 3.0 TFSI (220 kW/300 PS bis 245 kW/333 PS) , S6 (331 kW/450 PS), RS 6 (412 kW/560 PS) und RS6 Performance benötigen allerdings eine gute Durchflutung der Benzinleitungen. Hohen Laufkomfort bietet auch 2,8-Liter-Saugbenziner mit 150 kW/204 PS. Alternativ gibt es Vierzylinder mit 1,8 und 2,0 Litern Hubraum und 140 190 PS bis 185 kW/252 PS. Die Vierzylinder benötigen im Schnitt zwischen 5,7 und 6,9 Litern. Die Sechszylinder genehmigen sich nach Norm bis zu 9,6 Liter.Ausstattung und Sicherheit: Da der A6 ein typischer Leasing-Dienstwagen ist, sind die meisten Fahrzeuge gut ausgestattet. Schließlich erhöht Extra-Ausstattung die Leasingrate nur gering. Das Angebot an üppig konfigurierten Modellen ist daher groß. Interessant sind besonders LED-Scheinwerfer, das Businesspaket mit Navigation und Co., der adaptive Tempomat oder die Luftfederung, die für besonderen Fahrkomfort sorgt. Leder, Matrixlicht oder Konnektivitätssysteme sind ebenfalls zu haben. Erstbesitzer orderten zudem oftmals Assistenzsysteme. Beim Euro NCAP-Crashtest erzielte der Ingolstädter 2011 die Maximalwertung von fünf Sternen.Qualität: Der Audi A6 vom Typ 4G gehört zu TÜVs Lieblingen. Die Prüfer finden bei der Hauptuntersuchung wenig zu meckern. Er schneidet im Vergleich zu allen Prüflingen über alle Jahrgänge besser ab als der Schnitt. Hin und wieder fallen poröse Bremsleitungen unangenehm auf. Andes als noch beim Vorgängermodell (Typ 4F) gibt es aber keine Probleme mit Bremsen, Abgasanlage oder Licht.Fazit: Gebrauchtwageninteressenten können beim A6 nicht viel falsch machen. Qualität und Zuverlässigkeit stimmen. Auch intensive Nutzung macht ihm normalerweise nichts aus. Dienstfahrzeuge werden zudem regelmäßig gewartet. Für ältere Modelle muss man rund 8.000 Euro anlegen, für Modelle nach dem Facelift werden rund 13.000 Euro verlangt.Dienstwagenfahrer fahren zwar viel, pflegen aber ihre Fahrzeuge meistens regelmäßig. Auch das macht sich beim TÜV positiv bemerkbar.
Fazit
Dienstwagenfahrer fahren zwar viel, pflegen aber ihre Fahrzeuge meistens regelmäßig. Auch das macht sich beim TÜV positiv bemerkbar.Quelle: Autoplenum, 2020-12-02
Getestete Modelle
Für diesen Testbericht sind keine passenden Modelle vorhanden.
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2022-01-19
Kein Opfer des SUV-Booms - Der Kombi hält StandGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2022-01-19
Gebrauchtwagen-Check: VW Sharan (2. Generation) - Raumrie...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2022-01-19
Fahrbericht: Bentley Flying Spur Hybrid - Weniger ist mehrGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2022-01-19
50 Jahre Porsche Design - Sondermodell und SonderschauGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2022-01-19
Toyota-Brennstoffzelle - Von der Straße auf die SchieneGanzen Testbericht lesen