Hyundai Sonata 3.3 V6 im Test: Wenn Image keine Rolle spielt
Testbericht
Neckarsulm, 7. Juli 2005 Vernunftkäufer, Asien-Freunde und V6-Liebhaber aufgepasst: Der Hyundai Sonata wird jetzt von einem neu entwickelten 3,3-Liter-Aggregat in V-Form befeuert. Mit 235 Pferdestärken und Automatik sucht die koreanische Antwort auf Passat und Co. ab sofort seine Käufer auch in Deutschland. Und zum Ende des Jahres wird die Jagd auf Kundschaft noch verschärft: Denn dann verführt der Sonata auch mit Diesel-Power.
Alles an seinem Platz Wer im Sonata Platz nimmt, findet sich sofort zurecht. Alle Instrumente sind da, wo man sie erwartet. Deutsche Hersteller verwenden vielleicht farblich ansprechendere Materialien, hässlich ist das Einheitsgrau im Sonata aber keineswegs. Weniger attraktiv und zudem billig wirkt indes das Radio. Es will nicht so recht in das nach Höherem strebende Cockpit passen. Diesen Anspruch erfüllen jedoch die vorderen Sitze ausgezeichnet. Sie bieten ausreichenden Seitenhalt und die elektrische Sitzverstellung lässt sich umkompliziert bedienen. Das Lenkrad ist längs- und neigungsverstellbar und somit findet wohl jeder Fahrer eine bequeme Sitz- und Fahrposition. Auch in der zweiten Reihe reist es sich recht bequem. Drei höhenverstellbare Kopfstützen und Dreipunkt-Gurte für jeden Platz machen das Reisen im Fond zudem sicherer.
Sehr umfangreiche Serienausstattung In der Preisliste des neuen Sonata-Topmodels finden sich beim Punkt Zusatzausstattung lediglich drei Positionen. Die Auflistung der Serienausstattung ist dafür umso länger. Angefangen bei elektrischen Fensterhebern für vorn und hinten, über eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung bis zur Klimaanlage kommt der 3.3 V6 sehr komplett daher. Ferner schreckt eine Alarmanlage Diebe ab und Nebelscheinwerfer leuchten bei trüber Sicht den Weg.
Seidiger Motor mit Biss beim Selbstschalten Los geht es: Den Wahlhebel der Fünf-Stufen-Automatik auf D geschaltet und aufs Gas getreten, bequemt sich der Sonata in einen wenig spektakulären Trapp. Selbst bei durchgetretenem Pedal versteckt der Motor seine 235 PS vorbildlich. Die Automatik lässt es lieber ruhig angehen. Also ist relaxen und entspanntes Dahingleiten angesagt. So macht die Mittelklasse-Limousine dann auch richtig Freude. Der Motor ist stets präsent, stört aber nicht. Wozu das neu entwickelte Herz des unauffälligen Koreaners sowohl akustisch wie auch sportlich fähig ist, offenbart sich erst beim Wechsel des Wahlhebels in den manuellen Modus. Dem Fahrer obliegt dann selbst der Gangwechsel. Nur bei zu heftigen Drehzahlorgien schreitet die Automatik rettend ein. Bringt man Gaspedal und Bodenblech im manuellen Modus nah zueinander, sprintet die Limousine ungeahnt nach vorne.
Manuelle Gangwechsel machen mächtig Freude
Wer die fünf Gänge richtig ausfährt, der ist verwundert, wie spritzig der Motor sein kann. Das V6-Aggregat zeigt jetzt auch akustisch sein Temperament und begleitet den Wagen lautstark durch die Beschleunigungsorgie. In nur 7,7 Sekunden schiebt das neue Herz den sympathischen Koreaner auf Tempo 100. Bei gefühlt deutlich schnelleren 230 km/h ist Schluss. Besonders die Beschleunigung und schnell durchfahrene Kurven machen richtig Laune und lassen den Topspeed in den Hintergrund treten. Der angegebene Verbrauch von 10,1 Litern ist natürlich bei solch sportlicher Gangart nicht einzuhalten.
Technik und Sicherheit Das neu entwickelte V6-Aggregat aus Leichtmetall schöpft seine Kraft aus 3,3 Litern Hubraum. Der 24-Ventiler stellt sein maximales Drehmoment von 304 Newtonmetern bei 3.500 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung und zieht munter bis über 6.000 Umdrehungen weiter. Kritikpunkt: Auf der Abgasseite erfüllt der Motor lediglich die Euro-3-Norm. Deutlich mehr Mühe als bei der Einhaltung der Abgas-Normen, hat sich Hyundai indes bei der Sicherheitsausstattung gegeben: Sechs Airbags beschützen Front- und Fondpassagiere. ESP und ABS sorgen für aktive Sicherheit und Isofix-Kindersitzbefestigungen halten auf den hinteren Sitzen das Gestühl der Kleinen fest. Außerdem hat der Beifahrersitz eine Belegungserkennung und der entsprechende Airbag ist deaktivierbar.
Großer V6 zum Preis eines Vierzylinders Preislich ist der Sonata 3.0 V6 eine echte Kampfansage an die Konkurrenz aus Asien. Von den Preisen deutscher Marken mal ganz zu schweigen. Für vergleichsweise bescheidene 26.490 Euro wechselt die gut ausgestattete Limousine den Besitzer. Ein deutlich schwächer motorisierter Mazda 6 mit Vierzylinder kostet 26.100 der Honda Accord gar 28.300 Euro. Der Hyundai-Kunde bekommt für sein Geld zwar auch keinen Prestige-Träger a là Audi A4 oder VW Passat, aber ein durchaus überzeugendes Fahrzeug. (jk)
Alles an seinem Platz Wer im Sonata Platz nimmt, findet sich sofort zurecht. Alle Instrumente sind da, wo man sie erwartet. Deutsche Hersteller verwenden vielleicht farblich ansprechendere Materialien, hässlich ist das Einheitsgrau im Sonata aber keineswegs. Weniger attraktiv und zudem billig wirkt indes das Radio. Es will nicht so recht in das nach Höherem strebende Cockpit passen. Diesen Anspruch erfüllen jedoch die vorderen Sitze ausgezeichnet. Sie bieten ausreichenden Seitenhalt und die elektrische Sitzverstellung lässt sich umkompliziert bedienen. Das Lenkrad ist längs- und neigungsverstellbar und somit findet wohl jeder Fahrer eine bequeme Sitz- und Fahrposition. Auch in der zweiten Reihe reist es sich recht bequem. Drei höhenverstellbare Kopfstützen und Dreipunkt-Gurte für jeden Platz machen das Reisen im Fond zudem sicherer.
Sehr umfangreiche Serienausstattung In der Preisliste des neuen Sonata-Topmodels finden sich beim Punkt Zusatzausstattung lediglich drei Positionen. Die Auflistung der Serienausstattung ist dafür umso länger. Angefangen bei elektrischen Fensterhebern für vorn und hinten, über eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung bis zur Klimaanlage kommt der 3.3 V6 sehr komplett daher. Ferner schreckt eine Alarmanlage Diebe ab und Nebelscheinwerfer leuchten bei trüber Sicht den Weg.
Seidiger Motor mit Biss beim Selbstschalten Los geht es: Den Wahlhebel der Fünf-Stufen-Automatik auf D geschaltet und aufs Gas getreten, bequemt sich der Sonata in einen wenig spektakulären Trapp. Selbst bei durchgetretenem Pedal versteckt der Motor seine 235 PS vorbildlich. Die Automatik lässt es lieber ruhig angehen. Also ist relaxen und entspanntes Dahingleiten angesagt. So macht die Mittelklasse-Limousine dann auch richtig Freude. Der Motor ist stets präsent, stört aber nicht. Wozu das neu entwickelte Herz des unauffälligen Koreaners sowohl akustisch wie auch sportlich fähig ist, offenbart sich erst beim Wechsel des Wahlhebels in den manuellen Modus. Dem Fahrer obliegt dann selbst der Gangwechsel. Nur bei zu heftigen Drehzahlorgien schreitet die Automatik rettend ein. Bringt man Gaspedal und Bodenblech im manuellen Modus nah zueinander, sprintet die Limousine ungeahnt nach vorne.
Manuelle Gangwechsel machen mächtig Freude
Wer die fünf Gänge richtig ausfährt, der ist verwundert, wie spritzig der Motor sein kann. Das V6-Aggregat zeigt jetzt auch akustisch sein Temperament und begleitet den Wagen lautstark durch die Beschleunigungsorgie. In nur 7,7 Sekunden schiebt das neue Herz den sympathischen Koreaner auf Tempo 100. Bei gefühlt deutlich schnelleren 230 km/h ist Schluss. Besonders die Beschleunigung und schnell durchfahrene Kurven machen richtig Laune und lassen den Topspeed in den Hintergrund treten. Der angegebene Verbrauch von 10,1 Litern ist natürlich bei solch sportlicher Gangart nicht einzuhalten.
Technik und Sicherheit Das neu entwickelte V6-Aggregat aus Leichtmetall schöpft seine Kraft aus 3,3 Litern Hubraum. Der 24-Ventiler stellt sein maximales Drehmoment von 304 Newtonmetern bei 3.500 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung und zieht munter bis über 6.000 Umdrehungen weiter. Kritikpunkt: Auf der Abgasseite erfüllt der Motor lediglich die Euro-3-Norm. Deutlich mehr Mühe als bei der Einhaltung der Abgas-Normen, hat sich Hyundai indes bei der Sicherheitsausstattung gegeben: Sechs Airbags beschützen Front- und Fondpassagiere. ESP und ABS sorgen für aktive Sicherheit und Isofix-Kindersitzbefestigungen halten auf den hinteren Sitzen das Gestühl der Kleinen fest. Außerdem hat der Beifahrersitz eine Belegungserkennung und der entsprechende Airbag ist deaktivierbar.
Großer V6 zum Preis eines Vierzylinders Preislich ist der Sonata 3.0 V6 eine echte Kampfansage an die Konkurrenz aus Asien. Von den Preisen deutscher Marken mal ganz zu schweigen. Für vergleichsweise bescheidene 26.490 Euro wechselt die gut ausgestattete Limousine den Besitzer. Ein deutlich schwächer motorisierter Mazda 6 mit Vierzylinder kostet 26.100 der Honda Accord gar 28.300 Euro. Der Hyundai-Kunde bekommt für sein Geld zwar auch keinen Prestige-Träger a là Audi A4 oder VW Passat, aber ein durchaus überzeugendes Fahrzeug. (jk)
Technische Daten
Antrieb: | Front |
---|---|
Anzahl Gänge: | Fünf |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor |
Hubraum: | 3.342 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 173 kW (253 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 304 Nm bei 3.500 UPM |
Preis
Neupreis: 26.490 € (Stand: Juni 2005)Fazit
Wem Image und Prestige nicht so wichtig sind, der bekommt mit dem Sonata 3.3 V6 eine echte Alternative zum bisher Bekannten. Die Nase des Koreaners ist bestimmt keine Offenbarung, das Heck ist keine Augenweide, das Gesamtkonzept aber kann voll überzeugen.Der seidig laufende V6 lässt sich im Automatik-Modus lange bitten, versprüht jedoch lässige Gelassenheit. Wer es darauf anlegt, kann den 3,3-Liter-Motor aber auch gewaltig scheuchen. Werden die Gänge manuell gewählt und voll ausgefahren, stürmt die Limousine ordentlich nach vorne und lässt alle Zurückhaltung fallen. Erst bei Tempo 230 ist Schluss.
Der Innenraum des Honda-Accord-Konkurrenten gefällt und wirkt recht hochwertig. Alles ist an seinem Platz und auch in der zweiten Reihe kann man längere Strecken genießen. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 523 Litern relativ groß ausgefallen und auch die Zuladung von zirka 450 Kilogramm kann sich sehen lassen.
Quelle: auto-news, 2005-07-07
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