Skoda Octavia RS Limousine - Stufenheck-GTI
Testbericht
Ein paar Wochen nach dem Plug-in-Hybriden Skoda Octavia RS iV rollt der traditionell angetriebene tschechische Golf GTI-Verwandte auf die Straße und verbucht bei der Agilität deutliche Vorteile gegenüber dem elektrifizierten Bruder.
Manche Fragen sind essenziell für die Lebenseinstellung. Zum Beispiel, ob man grünen Tee oder Bier bevorzugt. Beim Skoda Octavia RS hat die Wahl entweder PHEV-Renner (Octavia RS iV) oder klassisch ohne Elektro-Unterstützung und dann nur RS. Manche würden auch sagen neue Welt und alte Welt. Lassen wir zunächst mal die Fakten sprechen: Bei der Motorleistung herrscht mit 180 kW / 245 PS nominell Gleichstand, nur sind die Antriebsstränge diametral unterschiedlich. Beim Octavia RS iV stammt die Kraft aus einem Zusammenspiel zwischen 1.4 Liter TSI (110 kW / 150 PS) und ein 85 kW / 116 kW, während sie beim traditionellen RS der VW Golf GTI Zweiliter-TSI Vierzylinder generiert.
Der nächste Blick geht auf die Fahrleistungen: Während der PHEV-Sportler 7,3 Sekunden braucht, um Landstraßentempo zu erreichen, sitzen wir nun im RS, der diese Übung in 6,7 Sekunden bewältigt. Bei der Höchstgeschwindigkeit wird der Unterschied mit 225 km/h zu 250 km/h dann ebenso deutlich. Beim Norm-Durchschnittsverbrauch schlägt dann das Pendel deutlich zugunsten der elektrifizierten Variante aus: 1,5 l/100 km/h zu 6,5 l/100 km. Dennoch ist der Skoda Octavia RS iV mehr etwas für flotte Landstraßen-Kapitäne, während der RS deutlich beschwingter um die Kurven springt. Das liegt auch am um 187 Kilogramm geringeren Gewicht, das sich bei Kurvenfahrten bemerkbar macht.
Der Skoda Octavia RS ist deswegen noch lange kein ausgewiesener Querdynamiker, aber um der Ehefrau in der flotten Sonntagsausfahrt die Farbe aus dem Gesicht zu pressen, reicht es allemal. Kurven nimmt der 1.520 Kilogramm schwere Tschechen-GTI sehr beschwingt und das mechanische Sperrdifferenzial (VAQ) an der Vorderachse hält den Vorderwagen gut im Zaum und schont die Bremsen mehr als das XDS+ System, kann aber irgendwann den Drang nach außen nicht mehr unterbinden. Aber das kündigt sich schon vorher an, bei Lastwechselreaktionen zuckt das Heck, wird aber von den Regelsystemen sofort und geschmeidig wieder eingefangen. Die Lenkung gibt zwar brav Rückmeldung, was die beiden Räder an der Vorderachse so anstellen, könnte sich aber ein wenig natürlicher anfühlen.
Bei den fünf Fahrmodi Eco, Comfort, Normal, Sport und Individual wird jeder fündig. Vor allem im Sport-Fahrprogramm versucht sich der Skoda RS als Athlet, was ihm auch gut gelingt. Trotzdem erreicht er beim Antritt aus dem Drehzahlkeller nicht die Geschmeidigkeit der elektrifizierten Version. Doch das macht der Zweiliter-Motor bei höheren Geschwindigkeiten und Drehzahlen wieder wett. Das zeigt auch die Zeit des Standardsprints von null auf 100 km/h. Je höher die Drehzahl und das Tempo werden, desto entspannter agiert dieser Vierzylinder im Vergleich zum 1.4 Liter-Motor im Skoda Octavia RS iV, bei dem auch die Geräuschkulisse zunimmt. Beim Octavia RS mit dem 2.0 TSI Motor ist allerdings der künstlich klingende aufgebauschte Motorklang, der im Sport-Fahrprogramm den Innenraum bei Tempo 100 km/h dröhnend beschallt, ähnlich nervig wie in der PHEV-Variante. Daran ändert auch der größere Hubraum nichts. Gott sei Dank kann man diesen Krawall-Modus deaktivieren. Ohnehin sollte man sich die Zeit nehmen, im Individual-Modus die für seinen passenden Fahrstil passende Konfiguration abzuspeichern. Allein schon deshalb, weil da auch eine Feinjustierung der adaptiven Dämpfer vorgenommen werden kann.
Im Innenraum schenken sich die Octavia-RS-Versionen so gut wie nichts. Egal ob Combi, Limousine, Plug-in Hybrid oder traditioneller RS - die Fahrgastzelle ist reichhaltig mit Alcantara ausstaffiert. Das Infotainment bietet ebenfalls das Beste, was die tschechische VW-Tochter aktuell zu bieten hat. Das bedeutet einen Zehn-Zoll-Touchscreen über der Mittelkonsole, ein virtuelles Cockpit und ein Head-up-Display, dessen Anzeigeinhalt ebenfalls konfiguriert werden kann. Das Gleiche gilt für die Assistenzsysteme. Der intelligente adaptive Tempomat holt sich Daten aus dem Navigationssystem und arbeitet mit dem Radarsystem zusammen. Wenn also ein Auto vor einem fährt, bittet der Skoda den Fahrer vom Gas zu gehen. Ähnliches gilt, sobald man sich einer Stadt nähert und eine Geschwindigkeitsbegrenzung ansteht.
Platz ist bei einem Skoda generell kein Problem, schon gar nicht, wenn es sich um einen Octavia handelt. Dass der Kofferraum nicht ganz die fürstliche Räumlichkeit des Octavia Combis erreicht, liegt auf der Hand. Dessen Gepäckabteil hat nämlich ein Volumen von 640 bis 1.700 Litern. Aber mit einem Basis-Fassungsvermögen von 600 Litern übertrifft die Limousine den Octavia Combi RS iV um 110 Liter und zieht mit einem maximalen Fassungsvermögen von 1.555 Litern, wenn man die Lehnen der Rückbank umlegt, gleich. Allerdings ist die Ladekante im Vergleich zum Combi mit 68,4 Zentimetern um gut sechs Zentimeter höher. Der Skoda Octavia RS kostet aktuell mindestens 38.543 Euro.
Manche Fragen sind essenziell für die Lebenseinstellung. Zum Beispiel, ob man grünen Tee oder Bier bevorzugt. Beim Skoda Octavia RS hat die Wahl entweder PHEV-Renner (Octavia RS iV) oder klassisch ohne Elektro-Unterstützung und dann nur RS. Manche würden auch sagen neue Welt und alte Welt. Lassen wir zunächst mal die Fakten sprechen: Bei der Motorleistung herrscht mit 180 kW / 245 PS nominell Gleichstand, nur sind die Antriebsstränge diametral unterschiedlich. Beim Octavia RS iV stammt die Kraft aus einem Zusammenspiel zwischen 1.4 Liter TSI (110 kW / 150 PS) und ein 85 kW / 116 kW, während sie beim traditionellen RS der VW Golf GTI Zweiliter-TSI Vierzylinder generiert.
Der nächste Blick geht auf die Fahrleistungen: Während der PHEV-Sportler 7,3 Sekunden braucht, um Landstraßentempo zu erreichen, sitzen wir nun im RS, der diese Übung in 6,7 Sekunden bewältigt. Bei der Höchstgeschwindigkeit wird der Unterschied mit 225 km/h zu 250 km/h dann ebenso deutlich. Beim Norm-Durchschnittsverbrauch schlägt dann das Pendel deutlich zugunsten der elektrifizierten Variante aus: 1,5 l/100 km/h zu 6,5 l/100 km. Dennoch ist der Skoda Octavia RS iV mehr etwas für flotte Landstraßen-Kapitäne, während der RS deutlich beschwingter um die Kurven springt. Das liegt auch am um 187 Kilogramm geringeren Gewicht, das sich bei Kurvenfahrten bemerkbar macht.
Der Skoda Octavia RS ist deswegen noch lange kein ausgewiesener Querdynamiker, aber um der Ehefrau in der flotten Sonntagsausfahrt die Farbe aus dem Gesicht zu pressen, reicht es allemal. Kurven nimmt der 1.520 Kilogramm schwere Tschechen-GTI sehr beschwingt und das mechanische Sperrdifferenzial (VAQ) an der Vorderachse hält den Vorderwagen gut im Zaum und schont die Bremsen mehr als das XDS+ System, kann aber irgendwann den Drang nach außen nicht mehr unterbinden. Aber das kündigt sich schon vorher an, bei Lastwechselreaktionen zuckt das Heck, wird aber von den Regelsystemen sofort und geschmeidig wieder eingefangen. Die Lenkung gibt zwar brav Rückmeldung, was die beiden Räder an der Vorderachse so anstellen, könnte sich aber ein wenig natürlicher anfühlen.
Bei den fünf Fahrmodi Eco, Comfort, Normal, Sport und Individual wird jeder fündig. Vor allem im Sport-Fahrprogramm versucht sich der Skoda RS als Athlet, was ihm auch gut gelingt. Trotzdem erreicht er beim Antritt aus dem Drehzahlkeller nicht die Geschmeidigkeit der elektrifizierten Version. Doch das macht der Zweiliter-Motor bei höheren Geschwindigkeiten und Drehzahlen wieder wett. Das zeigt auch die Zeit des Standardsprints von null auf 100 km/h. Je höher die Drehzahl und das Tempo werden, desto entspannter agiert dieser Vierzylinder im Vergleich zum 1.4 Liter-Motor im Skoda Octavia RS iV, bei dem auch die Geräuschkulisse zunimmt. Beim Octavia RS mit dem 2.0 TSI Motor ist allerdings der künstlich klingende aufgebauschte Motorklang, der im Sport-Fahrprogramm den Innenraum bei Tempo 100 km/h dröhnend beschallt, ähnlich nervig wie in der PHEV-Variante. Daran ändert auch der größere Hubraum nichts. Gott sei Dank kann man diesen Krawall-Modus deaktivieren. Ohnehin sollte man sich die Zeit nehmen, im Individual-Modus die für seinen passenden Fahrstil passende Konfiguration abzuspeichern. Allein schon deshalb, weil da auch eine Feinjustierung der adaptiven Dämpfer vorgenommen werden kann.
Im Innenraum schenken sich die Octavia-RS-Versionen so gut wie nichts. Egal ob Combi, Limousine, Plug-in Hybrid oder traditioneller RS - die Fahrgastzelle ist reichhaltig mit Alcantara ausstaffiert. Das Infotainment bietet ebenfalls das Beste, was die tschechische VW-Tochter aktuell zu bieten hat. Das bedeutet einen Zehn-Zoll-Touchscreen über der Mittelkonsole, ein virtuelles Cockpit und ein Head-up-Display, dessen Anzeigeinhalt ebenfalls konfiguriert werden kann. Das Gleiche gilt für die Assistenzsysteme. Der intelligente adaptive Tempomat holt sich Daten aus dem Navigationssystem und arbeitet mit dem Radarsystem zusammen. Wenn also ein Auto vor einem fährt, bittet der Skoda den Fahrer vom Gas zu gehen. Ähnliches gilt, sobald man sich einer Stadt nähert und eine Geschwindigkeitsbegrenzung ansteht.
Platz ist bei einem Skoda generell kein Problem, schon gar nicht, wenn es sich um einen Octavia handelt. Dass der Kofferraum nicht ganz die fürstliche Räumlichkeit des Octavia Combis erreicht, liegt auf der Hand. Dessen Gepäckabteil hat nämlich ein Volumen von 640 bis 1.700 Litern. Aber mit einem Basis-Fassungsvermögen von 600 Litern übertrifft die Limousine den Octavia Combi RS iV um 110 Liter und zieht mit einem maximalen Fassungsvermögen von 1.555 Litern, wenn man die Lehnen der Rückbank umlegt, gleich. Allerdings ist die Ladekante im Vergleich zum Combi mit 68,4 Zentimetern um gut sechs Zentimeter höher. Der Skoda Octavia RS kostet aktuell mindestens 38.543 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Getriebe: | Siebengang-DSG |
Motor Bauart: | Vierzylinder-Benziner |
Hubraum: | 1.984 |
Drehmoment: | 370 Nm bei 1.600 bis 4.300 UPM |
Preis
Neupreis: 38.543 € (Stand: 2020-11-30)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2020-11-30
Getestete Modelle
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