Tanktourismus - Problemlos zum günstigen Sprit
Testbericht
SP-X/Köln. Die Spritpreise sind derzeit in ganz Europa hoch. In einigen Ländern liegen sie aber immer noch deutlich unter den deutschen Preisen, was dem sogenannten Tanktourismus zum Comeback verhilft. Gerade in Österreich, Tschechien und Luxemburg bilden sich aktuell an den Zapfsäulen lange Schlangen von vornehmlich deutschen Pkw. Wer zum Spritkostensparen ins Ausland fährt, sollte aber ein paar Dinge beachten.Der Kauf von Sprit im EU-Ausland ist generell erlaubt, allerdings nur für den eigenen Bedarf. Nach Deutschland eingeführter Kraftstoff ist nur dann energiesteuerfrei, wenn er sich im Tank des Fahrzeugs oder in mitgeführten Reservebehältern befindet. Dabei wird eine Kraftstoffmenge von bis zu 20 Litern in Reservebehältern laut Zoll nicht beanstandet. Für die Einfuhr aus Drittländern, etwa der Schweiz, gilt eine Grenze von 10 Litern. Der abgabenfrei eingeführte Kraftstoff darf aber ausschließlich in dem Fahrzeug verwendet werden, mit dem er über die Grenze gebracht wird. Wer etwa mit seinem Benziner für den dieselfahrenden Nachbarn Sprit besorgt, könnte also Probleme bekommen.Neben den Zoll-Bestimmungen sollten Tanktouristen die Kraftstoff-Transportregeln in den ausländischen Staaten beachtet. So ist die erlaubte Größe von Reservekanistern in Tschechien und Österreich auf 10 Liter begrenzt, einige Länder verbieten das Mitführen von Ersatz-Sprit sogar komplett.Außerdem darf für den Transport von Kraftstoff in Deutschland nicht jedes beliebige Behältnis genutzt werden, sondern lediglich ein fest verschließbarer und bruchsicherer Kanister mit einer Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK). Dass das Gefäß keine Beschädigungen aufweist und der Kunststoff noch nicht spröde geworden sein sollte, versteht sich von selbst. Darüber hinaus muss der Reservesprit gegebenenfalls auch Zuhause ordentlich und sicher gelagert werden.Ob sich der Tank-Ausflug ins Nachbarland finanziell lohnt, hängt vom gefahrenen Umweg sowie der Preisdifferenz zur Heimat-Tankstelle ab. Grob gerechnet: Wer 50 Liter mit einem Preisvorteil von je 40 Cent tankt, spart unterm Strich 20 Euro für die Tankfüllung. Bei den typischerweise angenommenen Kilometer-Betriebskosten von 30 Cent, bleibt von der Ersparnis nach knapp 67 Kilometern Fahrt nichts mehr übrig. Jede ausländische Tankstelle, die mehr als 33,5 Kilometer entfernt ist, verlöre dann an Reiz. Anders sieht es aus, wenn man das Tanken im Nachbarland mit einem Ausflug oder Shopping-Trip verbinden will.Zurzeit erschwert allerdings die Corona-Pandemie den gewohnt reibungslosen Grenzübertritt. So gilt für die Einreise in Österreich beispielsweise aktuell die 3-G-Regelung. Und dies gilt auch für Kurzaufenthalte.Tanktourismus ist nicht generell verboten. Doch erlaubt ist auch nicht alles.
Fazit
Tanktourismus ist nicht generell verboten. Doch erlaubt ist auch nicht alles.Quelle: Autoplenum, 2021-10-25
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