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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 27. Oktober 2020
Mazda verpasst dem Crossover CX-3 eine Jahres-Modellpflege. Die scheint zwar auf den ersten Blick überschaubar, aber die Verbesserungen sind zielgerichtet und ergeben Sinn.

Mazda geht gerne einen eigenen Weg, Dabei ist der japanische Autohersteller bisweilen seiner Zeit voraus, wenn auch unfreiwillig. Während hierzulande großartig über eine Bereinigung der Antriebsvarianten gesprochen wird, haben die Mazda-Manager schon längst Nägel mit Köpfen gemacht. Beim kleinen Crossover CX-3 gibt es einen Zweiliterbenziner mit 89 kW / 121 PS, der entweder mit einer Sechsganghandschaltung oder einer Sechsstufenautomatik erhältlich ist. Diese Varianten können noch grundsätzlich mit zwei Ausstattungslinien und ein paar Extras kombiniert werden und fertig ist die Laube. So spart man Geld und kann sich auf Details konzentrieren.

Wir haben uns für einen CX-3 mit Sechsganghandschaltung entschieden, da sich bei diesem Antriebsstrang beim kleinen Crossover erstmals bei niedriger Last sich die zwei äußeren Zylinder von der Arbeit verabschieden. Dieses Prinzip, von dem sich die Ingenieure beim CX-3 eine Verbrauchsreduzierung von fast 15 Prozent versprechen, hat Mazda schon bei anderen Modellen praktiziert - etwa beim Mazda 3, beim Mazda CX-30 und Mazda CX-5. Also haben die Techniker schon genug Erfahrung mit diesem System. Deshalb verwundert es nicht, dass das Ein- Aus-Wechselspiel unmerklich vonstattengeht. Als Resultat geben die Japaner einen Durchschnittsverbrauch von 5,3 l/100 km an, bisher genehmigte sich der kleine Crossover 6,2 l/100 km. Die Fahrleistungen sind in Ordnung: Nach 9,1 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht und bei 192 km/h ist Schluss.

Allerdings ist der Zweiliter-Vierzylinder kein Temperamentsbündel, sondern giert nach Drehzahlen, wenn er bei Laune gehalten werden soll. Das bedeutet, dass man häufig schalten muss, wenn man flotter unterwegs sein will. Allerdings liefert das Aggregat dann einen knurrenden Arbeitsnachweis. Immerhin trägt die Sechsganghandschaltung offenbar Gene des Getriebes des Puristen-Roadsters Mazda MX-5 in sich und lässt sich daher präzise führen. Dass man eine ambitioniertere Fahrweise bei einem Crossover mit Vorderradantrieb überhaupt in Erwägung zieht, kommt nicht so häufig vor, aber der CX-3 kann auf Landstraßen durchaus Spaß bereiten, allerdings bedingt das, dass die Fahrwerksabstimmung straffer ist, als das bei manchen Konkurrenten der Fall ist.

Die merklich verbesserten Sitze tragen ihren Teil dazu bei, dass selbst längere kurvenreiche Strecken nicht zur Rutschpartie in der Fahrgastzelle werden. Während man es sich vorne einigermaßen bequem machen kann, hat sich in der zweiten Reihe nichts an den Platzverhältnissen geändert. Das heißt, ab einer Körpergröße von 1,85 Metern wird es um Kopf und Beine herum eng. Beim Kofferraum ist es das Gleiche wie bisher: Die Ladekante ist nach wie vor hoch und die Ladeluke klein. Legt man die Lehnen der Rücksitzbank um, wächst das Fassungsvermögen von 350 Liter auf 1.260 Liter.

Auch das Infotainment glänzt weiterhin durch Größen-Minimalismus. Sei es beim sieben Zoll großen Display oder dem Plexiglas-Mäusekino beim Head-up Display. Warum Bewährtes verändern? Die Bedienung ist zwar einfach und nach fünf Minuten kommt man mit dem Infotainmentsystem klar, aber da bieten Konkurrenten wie der Seat Arona oder der Kia Stonic mehr. Vom Audi Q2 oder VW T-Roc ganz zu schweigen. Die sind aber auch teurer als der vernünftig ausgestattete Mazda CX-3 in der \"Selection\"-Version für 23.532 Euro.

Ganz können sich auch die detailverliebten Japaner nicht dem Zeitgeist verwehren: Apple CarPlay funktioniert jetzt auch drahtlos und gehört zum Serienumfang, während die Android Auto-Fraktion noch zum Kabel greifen muss. Deutlich wichtiger ist die Tatsache, dass der ebenfalls serienmäßige Notbremsassistent jetzt auch bei Dunkelheit Fußgänger erkennt und die optionale Rückfahrkamera jetzt eine Rundumsicht bietet. Das hilft beim Rangieren. Zuletzt noch ein Blick auf die Serienausstattung. Für 20.851 Euro sind außer den erwähnten Details ein Tempomat, die Zylinderabschaltung und eine Klimaautomatik an Bord.
Technische Daten
Antrieb:Vorderradantrieb
Getriebe:Sechsgang-Handschaltung
Motor Bauart:Vierzylinder-Benziner
Hubraum:1.998
Drehmoment:206 Nm bei 2.800 UPM
Preis
Neupreis: 23.532 € (Stand: 2020-10-27)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2020-10-27

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