Lexus UX 300e - Erstling
Testbericht
Lexus tritt mit dem UX 300e in das vollelektrische Zeitalter ein. Der kompakte Crossover überzeugt beim Komfort und mit einem geringen Geräuschniveau im Innern.
Man kann es drehen und wenden, wie man will, Toyota gehört beim Thema Elektrifizierung zu den echten Pionieren. Da ist es nur recht und billig, dass man selbst die Ernte einfahren will, die man gesät hat. Also verweisen die Japaner beim ersten reinen Elektrofahrzeug der Premium-Tochter stolz auf die Tatsache, dass der BEV Crossover UX 300e auf 15 Jahre Erfahrung mit Hybridtechnik basiere. Dass die Lexus-Techniker lieber solide und berechenbare Technik nutzen, ist ebenfalls nichts Neues, also nutzt der UX 300e, wie der Name schon verrät, ein Derivat der Lexus UX-Modellfamilie und nutzt ebenfalls die Toyota New Global Architecture (TNGA).
Dass sich ein rein elektrischer Antriebsstrang beim Platz nicht immer negativ auswirken muss, zeigt der rein elektrische Crossover, der ein Kofferraumvolumen von 367 Litern hat und damit den PHEV-Bruder UX 250h um 47 Liter überbietet. Die 54,3 Kilowattstunden-Batterie befindet sich im Unterboden zwischen den Achsen und ist schon von außen gut sichtbar. Die Kraft der Akkus reicht für 315 Kilometer. Auch da legen die japanischen Ingenieure eine Punktlandung hin, da nach ihren Berechnungen der Autofahrer im Durchschnitt täglich 46 Kilometer zurücklegt und damit nur einmal pro Arbeitswoche Strom tanken muss. Apropos Laden: Gleichstrom kann man sich nur per CHAdeMO Stecker ziehen. Mit einer maximalen Ladeleistung von 50 kW vergehen 50 Minuten, ehe die Batterie zu 80 Prozent gefüllt ist. Bei einer Wallbox dauert es mit 6,6 kW rund acht Stunden, an der 230-Volt Haushaltssteckdose vergeht ein ganzer Tag.
Wir kamen auf eine Reichweite von 244 Kilometern, was angesichts des Streckenprofils mit Autobahn-Etappen, bei denen wir die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichten, durchaus in Ordnung ist. Auch unser Verbrauch von 24,2 kWh pro 100 Kilometer lässt sich so erklären. Zumal Lexus einen durchschnittlichen Stromdurst von 17,1 kWh/100 km angibt. Allerdings reduzierte unser Testfahrzeug aufgrund dieser Beanspruchung inklusive der elektrischen Verbraucher temporär seine Leistung, um die Batterie zu schonen.
Die Stärken des elektrischen Crossovers liegen eindeutig im entspannten Vorankommen. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk schmirgelt auch grobe Bodenunebenheiten zuverlässig ab und vom surrenden Elektromotor und den Rest der Umweltgeräusche dringt nur wenig in die Fahrgastzelle vor, was in einer angenehmen Ruhe resultiert. Der Motor hat mit 150 kW / 204 PS genug Dampf, um den lediglich 1.765 Kilogramm schweren Stromer engagiert voranzuziehen. Vor allem im Sport-Modus kitzelt die Software alles aus dem Antriebsstrang heraus, was zu einer Sprintzeit von null auf 100 km/h von 7,5 Sekunden und einem sehr spontanen Ansprechen auf die Befehle des Drive By Wire Gaspedals führt. Auf Landstraßen versprüht der Lexus Laune, sobald sich die Tachonadel jenseits des 130 km/h befindet, wird es elektromobiltypisch zäh.
Die Kehrseite der Komfort-Medaille bekommt man in engen Kurven serviert. Den Lexus UX 300e zieht es doch eher zum Rand der Fahrbahn und bei starken Beschleunigungen aus bei niedrigeren Geschwindigkeiten scharren die Räder der Antriebsachse vorne kurzzeitig mit den Hufen. Ein Allrad würde hier Abhilfe bringen, aber aufgrund der Batterie konnten die Japaner diese Antriebsoption nicht realisieren. Die Rekuperation ist in vier Stufen einstellbar, was mit den Wippen am Lenkrad erledigt wird. Allerdings muss dazu vorher der Schalthebel in die B-Stellung gebracht werden. Durch diese Unterteilung kann man sich die Motorbremse nach Geschmack justieren und die Eingriffe laufen auch in der stärksten Einstellung so moderat ab, dass das Kopfnicken ausbleibt. Allerdings ist das klassische \"One Pedal Feeling\" beim Lexus UX 300e nicht drin und wer die maximale Energie in die Akkus zurückschaufeln will, muss das Bremspedal nutzen.
Die Fahrmodi Eco, Normal und Sport werden durch einen der beiden Hörner, die sich links und rechts neben der Instrumenten-Hutze befinden, mit einem Drehring aktiviert und wirken sich spürbar auf das Ansprechverhalten des Antriebsstrangs aus. Im Dynamik-Fahrprogramm bereiten die Landstraßen Touren am meisten Freude, aber auch in den beiden anderen Einstellung kommt man sehr gut voran, da die Kraft des Motors nicht gedrosselt wird. Beim Infotainment geht Lexus zusammen mit Toyota gerne eigene Wege. Dass die Radio-Bedienung sich am vorderen Ende der mittleren Armauflage befindet, irritiert nur kurz, dann hat man sich daran gewöhnt. Auch das Touchpad stellt den Fahrer vor keine großen Probleme, da man beim Anwählen der einzelnen Menüpunkte einen eindeutigen Druckpunkt spürt, ähnlich, wie das beispielsweise bei Apple Laptops der Fall ist. Allerdings wünschen wir uns von einer Premiummarke wie Lexus eine modernere Grafik.
Beim Platz kann der 4,49 Meter lange Kompakt-Crossover nicht aus seiner Haut. Während man vorne gemütlich thront, geht es dahinter schon deutlich enger zu. Personen, die über 1,80 Meter groß sind, kommen mit dem Kopf sehr nah an den Dachhimmel des Fahrzeugs heran und die Beinfreiheit ist auch nicht üppig. Der Kofferraum bietet, wie eingangs schon erwähnt, genug Platz und die Ladekabel sind im Fach unter dem Boden gut aufgehoben. Allerdings müssen die Gepäckstücke erst über eine recht hohe Ladekante gewuchtet werden. Bleibt zum Schluss nur noch der Preis und der Marktstart: der Lexus UX 300e kostet 47.550 Euro und steht im Januar beim Händler.
Man kann es drehen und wenden, wie man will, Toyota gehört beim Thema Elektrifizierung zu den echten Pionieren. Da ist es nur recht und billig, dass man selbst die Ernte einfahren will, die man gesät hat. Also verweisen die Japaner beim ersten reinen Elektrofahrzeug der Premium-Tochter stolz auf die Tatsache, dass der BEV Crossover UX 300e auf 15 Jahre Erfahrung mit Hybridtechnik basiere. Dass die Lexus-Techniker lieber solide und berechenbare Technik nutzen, ist ebenfalls nichts Neues, also nutzt der UX 300e, wie der Name schon verrät, ein Derivat der Lexus UX-Modellfamilie und nutzt ebenfalls die Toyota New Global Architecture (TNGA).
Dass sich ein rein elektrischer Antriebsstrang beim Platz nicht immer negativ auswirken muss, zeigt der rein elektrische Crossover, der ein Kofferraumvolumen von 367 Litern hat und damit den PHEV-Bruder UX 250h um 47 Liter überbietet. Die 54,3 Kilowattstunden-Batterie befindet sich im Unterboden zwischen den Achsen und ist schon von außen gut sichtbar. Die Kraft der Akkus reicht für 315 Kilometer. Auch da legen die japanischen Ingenieure eine Punktlandung hin, da nach ihren Berechnungen der Autofahrer im Durchschnitt täglich 46 Kilometer zurücklegt und damit nur einmal pro Arbeitswoche Strom tanken muss. Apropos Laden: Gleichstrom kann man sich nur per CHAdeMO Stecker ziehen. Mit einer maximalen Ladeleistung von 50 kW vergehen 50 Minuten, ehe die Batterie zu 80 Prozent gefüllt ist. Bei einer Wallbox dauert es mit 6,6 kW rund acht Stunden, an der 230-Volt Haushaltssteckdose vergeht ein ganzer Tag.
Wir kamen auf eine Reichweite von 244 Kilometern, was angesichts des Streckenprofils mit Autobahn-Etappen, bei denen wir die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichten, durchaus in Ordnung ist. Auch unser Verbrauch von 24,2 kWh pro 100 Kilometer lässt sich so erklären. Zumal Lexus einen durchschnittlichen Stromdurst von 17,1 kWh/100 km angibt. Allerdings reduzierte unser Testfahrzeug aufgrund dieser Beanspruchung inklusive der elektrischen Verbraucher temporär seine Leistung, um die Batterie zu schonen.
Die Stärken des elektrischen Crossovers liegen eindeutig im entspannten Vorankommen. Das komfortabel abgestimmte Fahrwerk schmirgelt auch grobe Bodenunebenheiten zuverlässig ab und vom surrenden Elektromotor und den Rest der Umweltgeräusche dringt nur wenig in die Fahrgastzelle vor, was in einer angenehmen Ruhe resultiert. Der Motor hat mit 150 kW / 204 PS genug Dampf, um den lediglich 1.765 Kilogramm schweren Stromer engagiert voranzuziehen. Vor allem im Sport-Modus kitzelt die Software alles aus dem Antriebsstrang heraus, was zu einer Sprintzeit von null auf 100 km/h von 7,5 Sekunden und einem sehr spontanen Ansprechen auf die Befehle des Drive By Wire Gaspedals führt. Auf Landstraßen versprüht der Lexus Laune, sobald sich die Tachonadel jenseits des 130 km/h befindet, wird es elektromobiltypisch zäh.
Die Kehrseite der Komfort-Medaille bekommt man in engen Kurven serviert. Den Lexus UX 300e zieht es doch eher zum Rand der Fahrbahn und bei starken Beschleunigungen aus bei niedrigeren Geschwindigkeiten scharren die Räder der Antriebsachse vorne kurzzeitig mit den Hufen. Ein Allrad würde hier Abhilfe bringen, aber aufgrund der Batterie konnten die Japaner diese Antriebsoption nicht realisieren. Die Rekuperation ist in vier Stufen einstellbar, was mit den Wippen am Lenkrad erledigt wird. Allerdings muss dazu vorher der Schalthebel in die B-Stellung gebracht werden. Durch diese Unterteilung kann man sich die Motorbremse nach Geschmack justieren und die Eingriffe laufen auch in der stärksten Einstellung so moderat ab, dass das Kopfnicken ausbleibt. Allerdings ist das klassische \"One Pedal Feeling\" beim Lexus UX 300e nicht drin und wer die maximale Energie in die Akkus zurückschaufeln will, muss das Bremspedal nutzen.
Die Fahrmodi Eco, Normal und Sport werden durch einen der beiden Hörner, die sich links und rechts neben der Instrumenten-Hutze befinden, mit einem Drehring aktiviert und wirken sich spürbar auf das Ansprechverhalten des Antriebsstrangs aus. Im Dynamik-Fahrprogramm bereiten die Landstraßen Touren am meisten Freude, aber auch in den beiden anderen Einstellung kommt man sehr gut voran, da die Kraft des Motors nicht gedrosselt wird. Beim Infotainment geht Lexus zusammen mit Toyota gerne eigene Wege. Dass die Radio-Bedienung sich am vorderen Ende der mittleren Armauflage befindet, irritiert nur kurz, dann hat man sich daran gewöhnt. Auch das Touchpad stellt den Fahrer vor keine großen Probleme, da man beim Anwählen der einzelnen Menüpunkte einen eindeutigen Druckpunkt spürt, ähnlich, wie das beispielsweise bei Apple Laptops der Fall ist. Allerdings wünschen wir uns von einer Premiummarke wie Lexus eine modernere Grafik.
Beim Platz kann der 4,49 Meter lange Kompakt-Crossover nicht aus seiner Haut. Während man vorne gemütlich thront, geht es dahinter schon deutlich enger zu. Personen, die über 1,80 Meter groß sind, kommen mit dem Kopf sehr nah an den Dachhimmel des Fahrzeugs heran und die Beinfreiheit ist auch nicht üppig. Der Kofferraum bietet, wie eingangs schon erwähnt, genug Platz und die Ladekabel sind im Fach unter dem Boden gut aufgehoben. Allerdings müssen die Gepäckstücke erst über eine recht hohe Ladekante gewuchtet werden. Bleibt zum Schluss nur noch der Preis und der Marktstart: der Lexus UX 300e kostet 47.550 Euro und steht im Januar beim Händler.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Getriebe: | Stufenlos |
Motor Bauart: | Drehstromsynchronmotor |
Preis
Neupreis: 47.550 € (Stand: 2020-11-27)Quelle: Autoplenum, 2020-11-27
Getestete Modelle
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