Hyundai Santa Fe: Gelegenheits-Allradler mit Zwillingsdiesel
Testbericht
Nennig/Mosel, 11. November 2004 Hyundai spendiert dem Santa Fe im Modelljahr 2005 nicht nur ein Facelift und mehr Ausstattung. Die Koreaner führen mit dem 2.0 CRDi VGT auch einen zusätzlichen Motor und ein neues Allradkonzept ein. Die jetzt vorgestellte Version tritt als Zwilling neben den Zweiliter-Diesel, den es bisher schon gab. Wir haben das Auto mit dem VGT-Diesel für Sie getestet.
Gelungene Front, gelungene Seitenansicht
Äußerlich fährt der Santa Fe nur dezent verändert vor: Der Kühlergrill hat nun eine Querstrebe, die Heckleuchten wurden behutsam überarbeitet und die Alufelgen besitzen ein neues Design. Alles in allem kaum erwähnenswert. Doch dazu wurde die Ausstattung verbessert: Die erwähnten Alufelgen sind jetzt auch bei den zweiradgetriebenen Varianten Serie. Die Allradler besitzen ab sofort serienmäßig Klimaautomatik, Tempomat und Bordcomputer.
Vierte Motorvariante für den Santa Fe
Neben mehr Ausstattung gibt es ab sofort auch mehr Auswahl bei den Motoren: Zu dem 2,4-Liter-Vierzylinder, dem 2,7-Liter-V6 und dem bekannten Zweiliter-Diesel kommt nun ein weiterer Selbstzünder. Er besitzt mehr Leistung dank eines Turboladers mit variabler Turbinengeometrie (Variable Geometry Turbine, VGT). Der neue 2.0 CRDi VGT bringt mit seinen 125 PS zwar nur zwölf Pferdestärken mehr als der alte 2.0 CRDi. Doch die Fahrleistungen verbessern sich zum Teil deutlich: So dauert der Sprint auf Tempo 100 nur 13,3 statt 14,9 Sekunden beim bekannten 2.0 CRDi und statt 166 erreicht der Neue 172 km/h Spitze. Etwas schlechter stellt sich die VGT-Variante beim Verbrauch: Dieser liegt mit 7,6 statt 7,1 Litern auf 100 Kilometer etwas höher. Wie der bekannte Diesel hält der 2.0 CRDi VGT nur die Euro-3-Abgasnorm ein.
Anderes Antriebssystem Nicht nur der Motor unterscheidet die beiden Zweiliter-Dieselmodelle: Die VGT-Variante besitzt außerdem ein anderes Antriebssystem dasselbe, das auch im Tucson werkelt. Bei den bisher angebotenen Allradvarianten des Santa Fe wird die Antriebskraft standardmäßig zu 60 Prozent auf die Vorderräder und zu 40 Prozent auf die Hinterräder verteilt. Tritt vorne Schlupf auf, wird mehr Kraft auf die Hinterachse gegeben. Letzteres ist auch beim 2.0 CRDi der Fall, nur dass hier normalerweise ausschließlich die vorderen Räder angetrieben werden. Das heißt: Der VGT-Diesel ist in der Regel ein Fronttriebler und nur gelegentlich ein Allradler. Ausreichend, aber nicht übermotorisiert Dem neuen Motor ist nur im Leerlauf anzuhören, dass er ein Selbstzünder ist; ansonsten hält er sich akustisch im Hintergrund. Mit dem 2.0 CRDi VGT ist der Santa Fe ausreichend, aber beileibe nicht übermotorisiert. 125 PS sind für über 1,8 Tonnen eben nicht die Welt. Darüber hinaus weckt der Durchzug kaum Begeisterungsstürme: Während die meisten modernen Diesel ihr maximales Drehmoment bereits ab 2.000 U/min oder sogar schon früher mobilisieren, ist dies bei der neuen Motorvariante erst ab 2.600 Touren der Fall. Da heißt es, mit dem Hochschalten etwas zu warten, um im nächsten Gang besser Anschluss zu finden. Das serienmäßige Fünfgang-Schaltgetriebe legt dem Fahrer dabei keine Steine in den Weg. Der Vollgas-Start bei Nässe ging in der von uns gefahrenen Vorserienversion nicht immer ohne durchdrehende Räder ab. Das soll jedoch in der Serienversion, die eine Traktionskontrolle bekommt, anders sein, verspricht Hyundai.
Hohe Sitzposition, schwankende Karosserie Die hohe Sitzposition verbessert die Übersicht besonders im dichten Verkehr. In Kurven lehnt sich die über 1,70 Meter hohe Karosserie jedoch stark nach außen. Die Querneigung ist besonders unangenehm, da die Sitze nur sehr wenig Seitenhalt bieten. Das Anti-Schleudersystem ESP ist beim Santa Fe auch gegen Aufpreis nicht zu haben. Sehr viel Platz auf den Rücksitzen Im Inneren sind die Instrumente mit ihren silberfarbenen Ringen schön anzusehen. Ähnliche Metalldetails würden auch dem Lenkrad gut stehen. Viel Positives ist vom Fond zu sagen: Auf der Rückbank finden auch große Passagiere mehr als genug Platz. Bei einem 1,75 Meter großen Testpassagier bleiben üppige neun Zentimeter vor den Knien, wenn der Sitz davor für dieselbe Körpergröße eingestellt ist. Ebenso viel Platz bleibt über dem Kopf. Auch ausreichend Ablagen finden sich. Drei Dreipunktgurte sorgen für Sicherheit; die Halterung des mittleren Gurts ist im Dachhimmel untergebracht, was beim Anlegen etwas umständlicher ist als ein Gurt, der in der Sitzlehne verankert ist. Bis zu 1.473 Liter Stauvolumen Die Kofferraumklappe öffnet weit; alternativ lässt sich das Heckfenster separat nach oben klappen. Die Ladekante liegt mit 74 Zentimetern SUV-typisch hoch; dafür gibt es keine Ladeschwelle. Der Kofferraum fasst normalerweise 469 Liter und lässt sich auf 1.473 Liter erweitern. Das klingt nicht schlecht, doch der kleine Bruder Tucson schluckt auch schon 325 bis 1.375 Liter, liegt also beim Maximalwert nur 100 Liter hinter dem Santa Fe.
Fast ebener Laderaum Zum Umlegen der Rücksitze sind die Kopfstützen abzunehmen, dann legt man Sitzflächenpolster und Lehnen um. Der Umbau geht beim kleinen Bruder Tucson deutlich komfortabler: Dort klappt die Sitzfläche automatisch um. Nach dem Umklappen erhält man jedoch beim Santa Fe einen fast ebenen Laderaum. Um den gesamten Platz nutzen zu können, muss jedoch noch eine Querstrebe entnommen werden. Etwas störend auch: Es gibt keine Halterungen für die herausgezogenen Kopfstützen. 27.290 Euro Die von uns getestete Dieselvariante kostet 27.290 Euro. Damit ist die neue Version runde 2.000 Euro günstiger als ein vergleichbar ausgestatteter und ähnlich motorisierter Nissan X-Trail. Allerdings spurtet der Santa Fe deutlich langsamer als dieser: Der Hyundai braucht fast zwei Sekunden länger für den Sprint auf Tempo 100.
Anderes Antriebssystem Nicht nur der Motor unterscheidet die beiden Zweiliter-Dieselmodelle: Die VGT-Variante besitzt außerdem ein anderes Antriebssystem dasselbe, das auch im Tucson werkelt. Bei den bisher angebotenen Allradvarianten des Santa Fe wird die Antriebskraft standardmäßig zu 60 Prozent auf die Vorderräder und zu 40 Prozent auf die Hinterräder verteilt. Tritt vorne Schlupf auf, wird mehr Kraft auf die Hinterachse gegeben. Letzteres ist auch beim 2.0 CRDi der Fall, nur dass hier normalerweise ausschließlich die vorderen Räder angetrieben werden. Das heißt: Der VGT-Diesel ist in der Regel ein Fronttriebler und nur gelegentlich ein Allradler. Ausreichend, aber nicht übermotorisiert Dem neuen Motor ist nur im Leerlauf anzuhören, dass er ein Selbstzünder ist; ansonsten hält er sich akustisch im Hintergrund. Mit dem 2.0 CRDi VGT ist der Santa Fe ausreichend, aber beileibe nicht übermotorisiert. 125 PS sind für über 1,8 Tonnen eben nicht die Welt. Darüber hinaus weckt der Durchzug kaum Begeisterungsstürme: Während die meisten modernen Diesel ihr maximales Drehmoment bereits ab 2.000 U/min oder sogar schon früher mobilisieren, ist dies bei der neuen Motorvariante erst ab 2.600 Touren der Fall. Da heißt es, mit dem Hochschalten etwas zu warten, um im nächsten Gang besser Anschluss zu finden. Das serienmäßige Fünfgang-Schaltgetriebe legt dem Fahrer dabei keine Steine in den Weg. Der Vollgas-Start bei Nässe ging in der von uns gefahrenen Vorserienversion nicht immer ohne durchdrehende Räder ab. Das soll jedoch in der Serienversion, die eine Traktionskontrolle bekommt, anders sein, verspricht Hyundai.
Hohe Sitzposition, schwankende Karosserie Die hohe Sitzposition verbessert die Übersicht besonders im dichten Verkehr. In Kurven lehnt sich die über 1,70 Meter hohe Karosserie jedoch stark nach außen. Die Querneigung ist besonders unangenehm, da die Sitze nur sehr wenig Seitenhalt bieten. Das Anti-Schleudersystem ESP ist beim Santa Fe auch gegen Aufpreis nicht zu haben. Sehr viel Platz auf den Rücksitzen Im Inneren sind die Instrumente mit ihren silberfarbenen Ringen schön anzusehen. Ähnliche Metalldetails würden auch dem Lenkrad gut stehen. Viel Positives ist vom Fond zu sagen: Auf der Rückbank finden auch große Passagiere mehr als genug Platz. Bei einem 1,75 Meter großen Testpassagier bleiben üppige neun Zentimeter vor den Knien, wenn der Sitz davor für dieselbe Körpergröße eingestellt ist. Ebenso viel Platz bleibt über dem Kopf. Auch ausreichend Ablagen finden sich. Drei Dreipunktgurte sorgen für Sicherheit; die Halterung des mittleren Gurts ist im Dachhimmel untergebracht, was beim Anlegen etwas umständlicher ist als ein Gurt, der in der Sitzlehne verankert ist. Bis zu 1.473 Liter Stauvolumen Die Kofferraumklappe öffnet weit; alternativ lässt sich das Heckfenster separat nach oben klappen. Die Ladekante liegt mit 74 Zentimetern SUV-typisch hoch; dafür gibt es keine Ladeschwelle. Der Kofferraum fasst normalerweise 469 Liter und lässt sich auf 1.473 Liter erweitern. Das klingt nicht schlecht, doch der kleine Bruder Tucson schluckt auch schon 325 bis 1.375 Liter, liegt also beim Maximalwert nur 100 Liter hinter dem Santa Fe.
Fast ebener Laderaum Zum Umlegen der Rücksitze sind die Kopfstützen abzunehmen, dann legt man Sitzflächenpolster und Lehnen um. Der Umbau geht beim kleinen Bruder Tucson deutlich komfortabler: Dort klappt die Sitzfläche automatisch um. Nach dem Umklappen erhält man jedoch beim Santa Fe einen fast ebenen Laderaum. Um den gesamten Platz nutzen zu können, muss jedoch noch eine Querstrebe entnommen werden. Etwas störend auch: Es gibt keine Halterungen für die herausgezogenen Kopfstützen. 27.290 Euro Die von uns getestete Dieselvariante kostet 27.290 Euro. Damit ist die neue Version runde 2.000 Euro günstiger als ein vergleichbar ausgestatteter und ähnlich motorisierter Nissan X-Trail. Allerdings spurtet der Santa Fe deutlich langsamer als dieser: Der Hyundai braucht fast zwei Sekunden länger für den Sprint auf Tempo 100.
Technische Daten
Antrieb: | Allrad |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Reihen-Dieselmotor mit Common-Rail-Einspritzung |
Hubraum: | 1.991 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 92 kW (125 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 285 Nm bei 2.600 UPM |
Preis
Neupreis: 27.290 € (Stand: November 2004)Fazit
Der Santa Fe 2.0 CRDi VGT ist flotter als der bekannte 2.0 CRDi. Mit einer Standard-Sprintzeit von 13,3 Sekunden ist auch er nicht der Allerschnellste, doch ist man damit ausreichend motorisiert. Nachteile des Santa Fe sind das in Kurven recht weiche Fahrwerk und die schlechte Schadstoffeinstufung beider Dieselmotoren. Ansonsten bleibt der ab 19.490 Euro verkaufte Santa Fe nach wie vor ein günstiges SUV-Fahrzeug mit viel Platz im Fond. In puncto Innenraum jedoch rückt ihm der Tucson schon bedrohlich nahe.
(sl)Quelle: auto-news, 2004-11-11
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